menu
home
Patrick
homeHome
Gipfellisten
historyNach JahrpollNach AktivitätlandscapeNach GebietgroupNach Partner
Über
psychologydiesen Blogmiscellaneous_servicesdie Systematik

Impressum
Risserkogel, 1.825m

Philipps erste IIer-Kletterei

Datum: 12.11.2005
Wanderung
Gipfel:
  • Risserkogel, 1.825m
  • Blankenstein, 1.768m
Tegernseer Berge
Mit dabei:
  • Annabelle
  • Julia
  • Philipp
Wieder ein herrlicher, warmer Föhntag, auch wenn es inzwischen nachts schon teilweise Frost hat. Wir kommen für unsere Verhältnisse früh weg, schon um 10:45 Uhr starten wir am Parkplatz Hufnagelstube (960m) kurz vor der Moni-Alm im Suttengebiet. Wir wollen den Weg über die Siebli-Alm nehmen, auf dem es zunächst recht langweilig auf einer Asphaltstraße durch den Wald geht. Nach 15min wird es netter, man biegt links auf die sonnigen Wiesen unterhalb der Siebli-Alm, an der Getränke zu mitnehmen bereitstehen. Wir machen eine kurze Esspause und biegen dann rechts ab den Hang hinauf. Ab hier sind wir meistens im Schatten unterwegs, dummerweise habe ich einen Nordanstieg gewählt und die Sonne steht inzwischen so tief, dass es denn ganzen Tag schattig bleibt. Der Steig ist nett und abwechslungsreich an einigen Stellen aber auch unangenehm eisig. Die Kids laufen sehr gut. Wir verlassen den Wald und passieren die Riedereckalm (1.470m), aber hier hat man die ersten hübschen Ausblicke in den Kaiser und die umliegenden Berge. Wir erreichen den Sattel mit dem Gedenkstein für die Lawinenopfer der Familie Hettlage und sehen zum ersten Mal Risserkogel und – Donnerwetter – den Blankenstein. „Da geht Ihr nicht rauf“ ist Annabelles Kommentar und in der Tat präsentiert er sich von Osten als schwierig aussehender Kletterberg mit allerlei spektakulären Nadeln. Ca. 50m unter uns der Riederecksee ist bis auf einen vereisten Rest trocken, die Felsen mit einer dicken Reifschicht überzogen. Wir queren das schattige Tal linksseitig ohne großen Höhengewinn mit schicken Ausblicken auf den in der Sonne glänzenden Blankenstein. Am Sattel zwischen Risserkogel und Blankenstein biegen wir links hoch zum Risserkogel, zunächst über Fels, dann schrofig durch Latschen mit gelegentlichen Seilversicherungen. Eine nette Kletterei für die Kinder insbesondere Juli ist ganz motiviert dabei. Nach 20min sind wir oben (2:30h), es ist recht viel los, was wir nach unserem einsamen Anstieg gar nicht erwartet hatten. Sicht und Panorama sind perfekt, fast so gut wie am Traithen und deutlich besser als auf der Halserspitze. Venediger und Glockner scharf und zum greifen nah. Wir machen ausgiebig Brotzeit und steigen gegen 14:00 Uhr wieder ab zum Sattel und ziehen gleich hinüber zum Gipfelaufbau des Blankenstein, an dem einige Kletterer an verschiedenen Routen zu Gange sind. Die Mädchen suchen sich ein sonniges Plätzchen, ich seile Philipp an und wir ziehen los zu der kaminähnlichen Rinne, die den Normalweg einleitet. Ein paar ältere Wanderer, die gerade herunterkommen machen uns Mut. Wir klettern rechts vom Spalt hoch, schon nach wenigen Tritten stellt Philipp sein angeberisches „zu leicht“ ein, er muss ganz schön kämpfen. Gott sei Dank ist es hier nicht wirklich ausgesetzt, m.E. absolut vertretbar hier mit dem Buben unterwegs zu sein. Wir queren die Spalte über einen eingeklemmten Felsen, es folgt Gehgelände, das leider etwas ausgesetzt ist, ganz übel ist die recht ausgesetzte Umrundung einer Felsnase. Ich versuche das Seil konsequent über Felsköpfl zu führen. Wir wechseln in die Südflanke und stehen vor der Rinne, die zum Gipfel führt. Hier hab ich Zweifel, entdecke dann aber doch einen für Philipp gangbaren Weg, ziehe ihn am Seil hoch (ok, ist etwas geschummelt) und wir stehen am Gipfelkreuz. Wow. Wir drehen sofort wieder um, gleich zu Beginn muss ich Philipp zweimal am Seil ablassen, zunächst fürchtet er sich etwas, dann aber ist er guter Dinge. Die ausgesetzte Stelle überwinden wir sicher, im Abstieg kommen noch zwei eklige Stellen, an denen ich Philipp herunterlassen muss, dann haben wir es aber geschafft, wir sehen schon die Mädels. Als wir zusammentreffen, lösen die Kletterer über uns einen üblen Steinschlag aus, krachend zerbirst ein fußballgroßer Block nicht weit von uns. Nichts wie weg, es ist schon halb vier. Auf dem Aufstiegsweg steigen wir zügig ab, es ist recht rutschig und eisig, trotzdem ein wirklich schöner Weg. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Parkplatz. Juli ist alles gelaufen!