Birkkarspitze, 2.749m
Leicht enttäuschende Solotour mit rasanter Abfahrt
Ein wenig eine Verlegenheitswahl, es sollte einigermaßen anspruchsvoll sein und hoch hinaus führen. Ich stehe früh auf (4:15Uhr), so dass ich schon um 6:30Uhr am (Ersatz-)parkplatz starte (964m). Flott fahre ich zunächst mal ins falsche Tal hinein, dann geht es aber zur Sache, gleich mal gute 1,5km auf einer Forststraße ordentlich hinauf. Ich schalte sofort aufs kleine Blatt und bin locker im dritten Gang unterwegs. Erst am Rückweg wird mir klar wie steil das hier ist. Im Aufstieg erkennt man die Steigung nicht so deutlich, daher ich bin etwas frustriert, dass ich trotz des vermeintlich leichten Geländes einen so kleinen Gang benötige. Nach gut 45min passiere ich die Larchetalm, ich habe einen ganz brauchbaren Rhythmus gefunden. Kurz danach macht das Tal einen Rechtsknick und man sieht in der Ferne recht hoch oben das Karwendelhaus. Kurz vor acht am Beginn der Serpentinen hoch zum Karwendelhaus mache ich eine Frühstückspause und quäle mich dann die Steigung hoch. Nach einem drittel des Wegs lass ich das Rad stehen, ich bin auch nicht mehr schneller als zu Fuß und so muss ich wenigstens das Radl nicht mitschleppen. Kurz nach 9:00 bestelle ich Speck mit Ei und Cola am Karwendlhaus. Nach der Stärkung geht es über einen Felsabsatz in das Schlauchkar. Man erkennt sehr deutlich welchen riesen Umweg der Bendlsteig bedeutet, hier lege ich die Idee der Ödkarspitzenüberschreitung endgültig ad acta. Es folgt ein nicht enden wollender Hatsch durch das Schlauchkar, einer elend langweiligen Mondlandschaft, auf einem wenig interessanten Pfad durchs Geröll. Nach rund 1:45h stehe ich am Schlauchkarsattel. Nur das letzte Stück zum Gipfel ist etwas herausfordernder, ein paar ausgesetzte Stellen testen die Nerven. Oben (2:15) ist die Aussicht ist ganz ok, die Sicht reicht leider nicht für die Zentralalpen. Die Nahblicke ins Karwendel sind sehr schön. Der Blick rüber zu den Ödkarspitzen zeigt, dass diese Tour schon ein anderes Kaliber ist. Ich bleibe ca. 20min am Gipfel, dann geht es konzentriert herunter bis zum Sattel und wieder durch das lange Schlauchkar. Die lange Radfahrt liegt mir etwas im Magen, doch als ich im Sattel sitze fetzt es nur so, erst jetzt ist mir klar, wie steil der Anstieg doch war. Superaction, die Gegenanstiege sind Peanuts, ein Heidenspaß.