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Längentaler Weißer Kogl
Längentaler Weißer Kogl, 3.218m

Fantastische Gewaltskitour

Datum: 11.03.2007
Skihochtour
Gipfel:
  • Längentaler Weißer Kogl, 3.218m
Stubai / Sellrain
Anspruch: F
Ausgangspunkt: Lüsens
Dauer: h
Aufstieg: 1.700hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Weitere
Nach flotter Fahrt starten wir kurz vor 9:00Uhr bei -10Grad im Schatten des mächtigen Lüsenser Fernerkogls vom Parkplatz in Lüsens (1.636m). Es ist viel los, der Parklatz ist voll, der Blick in den Himmel verheißt einen großartigen Tag. Zunächst geht es flach und schattig ca. 25min neben der Loipe zum Talschluss. Dort biegen wir rechts ab und über einen Steilaufschwung erreichen wir das sonnige Längental. Ohne weiteren Höhengewinn zieht die Spur eine gute halbe Stunde weiter westwärts bis zum Westfalenhaus, das wir ca. 150m unterhalb passieren. Das Längental knickt nun nach Norden ab, und vor uns liegt eine herrliche, winterliche Hochgebirgslandschaft. Der weitere Weg ist nun einsehbar, ein mächtiges Stück Arbeit liegt noch vor uns. Zunächst steigt es sanft über Kuppen und Hügel, dann sind einige etwas steilere Moränen zu überwinden, bis man den Gletscher erreicht, in dessen Mitte es nach rechts zu unserem Tagesziel abzweigt. Als es langsam ansteigt, zieht sich unsere Gruppe schnell auseinander: Ich bemühe mich langsam zu gehen, werde auch dauernd überholt, trotzdem bin ich schnell weit vorne. Es folgt Stefan mit Schneeschuhen. Peter hat einen ganz schlechten Tag und geht zusammen mit Steffi sehr langsam hinterher. Gegen 12:00Uhr, am Scheitel der Seitenmoräne machen wir Mittagspause. Es sind noch über 600hm von hier, puuh. Nach einer weiteren Stunde ruhigen Aufstiegs in dieser Traumlandschaft spüre auch ich die Anstrengung, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich am dem knapp 2.900m hohen Felssporn im Gletscher vorbei bin und dann es sind immer noch 300hm. Vom Gletscher merkt man trotz Warnung vor Spalten nicht viel, klar sind wir - wie alle anderen auch – nicht angeseilt. Endlich sehe unserer Tagesziel, vom Skidepot sind es höchstens 20hm zum Gipfel, nur noch der etwas steilere Gipfelhang ist niederzukämpfen. Auch hier schätze ich die Lawinengefahr als gering ein, gut 50 Leute sind allein heute vor mir hier schon runter gefahren, wenn da ein Schneebrett gelegen hätte, wäre es schon runtergekommen. Kurz vor dem Skidepot hat man die ersten Ausblicke, sehr beeindruckend ist der benachbarte Seeblaskogel mit seiner steilen langen Rinne. Nach knapp 5h bin ich am Skidepot, ich mache in Ruhe Pause, trinke, ziehe mich um, packe die Felle zusammen und warte gut 20min auf Stefan. Gemeinsam gehen wir auf den Gipfel und genießen bei Windstille und herrlicher Sonne die fantastische Aussicht. Vor uns der mächtige Schrankogel, der die Aussicht ein wenig verstellt, inmitten einer traumhaft verschneiten Gletscherlandschaft, nach rechts Geigenkamm und Ötzis mit gut erkennbarer Wildspitze, nach Norden und Osten tolle Nahblicke auf die Sellrainer. Wir bleiben eine gute halbe Stunde oben, dann muss ich runter, immerhin hocke ich schon fast eine Stunde rum, langsam wird mir kalt. Inzwischen sind auch Peter und Steffi am Skidepot. Die Abfahrt im Steilstück geht recht gut, auch wenn ich Depp mich einmal lege. Dann folgt ein Traumhang im unverspurten lockeren Tiefeschnee. Wundeschön leicht schwinge ich dahin, das ist überhaupt nicht schwierig und noch viel schöner als ich es mir je vorgestellt hätte. Ich warte lange auf einem sonnigen Hügel auf Peter und Steffi und pflege meine zerschundenen Füße. Nach einer halbe Stunde Warten fahre ich dann ab, ein Traum in der sonnigen Nachmittagseinsamkeit. Erst im Gasthof in Lüsens treffen wir wieder alle zusammen.