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Rappenspitze
Rappenspitze, 2.223m

Dummer Anfängerfehler in der Einsamkeit

Datum: 30.04.2007
Bergtour
Gipfel:
  • Rappenspitze, 2.223m
Karwendel
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Grameialm
Dauer: 7:45h
Aufstieg: 1.200hm
Mit dabei:
  • Annabelle
Nach diesem mauen Winter sollte es bei einem südseitigen Anstieg auch schon etwas höher hinauf gehen. Annabelle und ich starten um 10:00Uhr an der Gramei-Alm, es ist sehr wenig los, nur eine handvoll Autos steht auf dem riesigen Parkplatz. Hannelore und Ferry passen auf die Kids auf. Trotz des nach wie vor anhaltenden frühsommerlichen Hochdruckwetters ist es recht bewölkt, die Sonne lugt nur sporadisch zwischen den riesigen Quellwolken durch. Nach wenigen Minuten auf dem Talweg zweigt es links zum Lunstsattel ab. Der Weg führt zunächst wenig steil durch das Geröll eines ausgetrockneten Bachs und wechselt dann in die grasige, wenig bewaldete Flanke des Lunstkopfes. Ab hier geht es bis kurz unter den Sattel sehr steil zur Sache, es fließt ordentlich Schweiß. Schöne Ausblicke auf die Lamsenspitze und die Begegnung mit einer Schlange sorgen für Abwechslung. Nach 1:15h sind wir am Sattel (1.925m), der größte Teil der Höhendifferenz ist bereits bewältigt. Wir queren lang und flach durch einen langweiligen Latschenhang zum Riezuelhals (1.943m, hier wieder eine Schlangenbegegnung), passieren die Naudersalmen (1.896m) und erreichen unter Umrundung einiger Schneefelder den Südwestgrat. Der ist wegen des vielen rumliegenden Gerölls etwas unangenehm zu gehen, die Schwierigkeit entspricht etwa der des Gipfelantiegs zur Birkkarspitze, vielleicht sogar ein Tick schwieriger. Gefällt mir gut, Annabelle fühlt sich nicht so wohl, macht aber tapfer mit. Nach gut 2:30h stehen wir am Gipfel, das durchwachsene Wetter gewährt nicht viel Ausblick, zum Achensee hin ist der Blick noch am malerischsten. Nach einer Brotzeitpause steigen wir auf Wunsch von Annabelle nordseitig ab, der Weg ist deutlich einfacher und soweit man den Weg einsehen kann, sind nur unproblematische kleine Firnflecken zu überqueren. Hinter dem (einsehbaren) Kesseltal unterhalb des Gipfelaufbaus, der nordseitig die charakteristische Haifischflosse bildet, müssen wir doch eine etwas steilere (ca. 30Grad) und längere Querung im Firn spuren, dann haben wir die Relikte des Winters endgültig hinter uns gelassen. Als wir wenig später das Brunntal passieren, machen wir unseren ersten Fehler: Wir beschließen durch das harmlos wirkende Tal abzusteigen, immerhin ist auf der Karte ein unmarkierter Pfad eingezeichnet, den wir auch recht bald finden und man sieht den Weg fast (!) bis in Tal ein. Wir passieren eine Gemsenfamilie, kommen genau an der verfallenen Brunnalm vorbei, doch dann fällt das Bachbett steil in eine Schlucht ab und unser Pfad endet im Wald am Rand der Schlucht. Es folgt der zweite Fehler, wir haben keine Lust zurück zu steigen und lassen uns auf eine gefährliche „Augen-zu-und-durch“-Strategie ein. Wir steigen zum Bachbett hinab (recht steil) und setzen unseren Abstieg entlang des Bachbetts fort, was auch die nächsten 20min gut geht, bis wir vor einer Klamm stehen, in der der Bach im Wasserfall hinunterstürzt. Wäre eigentlich abzusehen, gewesen. Dritter Fehler: Ich suche einen Weg, die Klamm zu umlaufen, finde auch einen unproblematischen Durchschlupf, von dem man aus „nur“ zum dort wieder harmlos wirkenden Bachbett – zugegebenermaßen etwas steil –absteigen muss. Annabelle ist einverstanden. Der Abstieg erweist sich als schwieriger als es den Anschein hatte. Es sind einige steile glatte Platten zu queren. Ziemlich heikel, ich Idiot! Meine Trittsicherheit reicht dafür wohl schon, ich versuche Annabelle Mut zu machen und locker zu wirken. Hoffentlich ist am diese Abstiegs der Käse gegessen, sonst wird es hart! Wir haben Glück, noch eine Kurve und wir sehen jetzt den Rest des Weges bis ins Tal. Kein Problem, mehr Glück als Verstand gehabt! Nach 40min Talhatsch (oder besser Power-Nordic-Walking) gönnen wir uns ein Bierchen in der Speckalm.