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Alpspitze
Alpspitze, 2.628m (Ferrata)

Die Klettermäuse

Datum: 15.07.2007
Bergtour
Gipfel:
  • Alpspitze, 2.628m
Wettersteingebirge
Anspruch: T5
Ausgangspunkt: Osterfelderkopf
Dauer: 6:30h
Aufstieg: 700hm
Mit dabei:
  • Annabelle
  • Julia
  • Philipp

Endlich eine gute Gelegenheit, den lang gehegten Plan einer Ferrata-Begehung mit Philipp umzusetzen. Philipp hatte den neuen Klettergurt bekommen, Annabelle Lust auf eine Tour und mutig hatte ich die Ferrata auch für Julia-geeignet erklärt. Tolles Sommerwetter, hoffentlich nicht zu heiß, es sind deutlich über dreißig Grad angekündigt.

Als wir gegen 9:15Uhr den Parkplatz erreichen herrscht Hochbetrieb. Massen von Rentnern und Sandalenwanderern strömen zur Seilbahn. Unter Annabelles genervten Blicken drücke ich stolze 52 EUR (!) für die ermäßigte Familienseilbahnfahrt zum Osterfelderkopf ab.

Gott sei Dank lichten sich die Reihen auf dem Weg zum Ferrataeinstieg schnell aus. Annabelle lässt sich von ein paar überausgerüsteten Anfängern, die den steilen Einstieg wackelig hocheiern, einschüchtern und erklärt mich für verrückt, während ich die Kinder anseile. Philipp soll sich selbst mit improvisiertem Set sichern, Juli geht bei mir am Bändel, beide mit Helm. Ich kann Annabelle überzeugen, dass sie kein Set benötigt, vorsichtshalber hatte ich es aber im Rucksack.

Steil geht es die ersten 20hm auf eng gesetzten Krampen eine Rinne hinauf. Die Kinder sind mit riesen Begeisterung dabei. Durch schönen Kalkfels führt es mal im Gehgelände und mal über Krampen und Stifte kletternd zügig hinauf, steil, aber fast nie wirklich ausgesetzt. Da wir Philipp von vornherein beibringen, sich nur dort zu sichern, wo es tatsächlich erforderlich ist (Annabelle überwacht das), kommen wir deutlich schneller voran als die peinlichen Dauerklicker hinter uns.

Nach einer Stunde machen wir Pause, die Kinder sind schon müde, m.E. sind wir zu schnell unterwegs. Der weitere Weg ist nun bis zur Gratschulter einsehbar (noch gut 150hm), ab jetzt wird es steiler und gelegentlich ein wenig ausgesetzt, dafür durchgehend seilversichert. Kein Problem. In angemessenerem Tempo erreichen wir die Gratschulter, ich bin etwas besorgt, weil ich den Höhenmesser nicht justiert habe und noch mit weiteren 200hm rechne. Julia schlägt sich den Finger auf und schreit erbärmlich, gleichzeitig ist Philipp kaum zu bremsen in die Steilflanke des Mattheisenkars abzusteigen (oder besser: sich runterzustürzen), um sich Schnee aus einem Firnflecken zu holen. Nichts für schwache Nerven!

Nachdem Julia verbunden ist und wir ein schmales Band vorsichtig überwunden haben, stehen wir vor einer Rinne, die geradewegs nach oben führt. 50hm über mir sehe ich einen Zipfel des Gipfelkreuzes. Geschafft, 10min später sind wir oben, die Sicht ist sehr gut und es ist warm und windstill, so dass wir ausgiebig Brotzeit machen können.

Wir steigen über den Südostgrat ab, auf dem wir einige sehr ausgesetzte Stellen ohne Seilversicherung passieren müssen, ein paar Mal hat Philipp sogar Angst. Die letzte „Schlüsselstelle“ ist die steile Platte bei den Schöngängen, Philipp will unbedingt die steilen Leitern nehmen, Annabelle geht mit ihm und fürchtet sich selbst ganz außerordentlich dabei. Der folgende Nordwandsteig erfordert nochmals Konzentration, auch hier sind ausgesetzte Stellen zu passieren und ein landender Hubschrauber vor der Bernadeiwand verleitet Philipp leider zum Hampeln.

Insgesamt kommen wir aber sehr gut durch, die Kids sind schon recht trittsicher und auch Annabelle merkt man ihre alpine „Grunderziehung“ bei jedem Schritt an. Gegen halb vier beschließen wir unsere Supertour im Rentnermeer an der Osterfelderalm.