Das letzte Skikurswochenende der Kids bringt einen üblen Frühlingseinbruch, trübes Wetter mit 14Grad und nur kurzen Aufheiterungen sind vorhergesagt. Wir fahren dennoch. Ein Regenguss auf der Autobahn stimmt nicht gerade hoffnungsvoll und auch in Brixen ist noch alles grün. Im Spertental und vor allem an unserem Startpunkt (1.010m, 8:50Uhr) ist es dann aber überraschenderweise noch satt verschneit. Wir folgen der beschriebenen Spur recht steil hinauf zur Durachalm, ein paar mal müssen wir abschnallen, um apere Stellen zu überwinden, insgesamt liegt aber mehr Schnee als zu erhoffen war. Nur was für einer! Es hat in der Nacht nicht gefroren, tiefer weicher Sulz verheißt für die Abfahrt nichts Gutes. Als es noch zu regnen beginnt während nicht weit entfernt der Kaiser in der Sonne lacht, denke ich kurz ans aufhören. Wir kämpfen uns weiter durch die Waldschneise hinter der Durachalm, auch hier ist es abschnittsweise steil und anstrengend. Gott sei Dank lockert es allmählich auf und ab ca. 11:00Uhr sind wir tatsächlich im Sonnenschein unterwegs. Das rettet zumindest meine Motivation, denn an der Breitlabalm zeigt sich, dass dieses Bergelchen noch lange nicht bezwungen ist. Eine gute Dreiviertelstunde sind wir noch unterwegs, inzwischen sind die weitläufigen Skihänge der umliegenden Tourenberge schön zu sehen, der Große Rettenstein bildet eine schicke alpine Kulisse als Ausgleich für die nach wie vor verhangenen Zentralalpen. Wir schnallen ca. 20m unter dem Gipfel ab (2:40h) und gehen den Rest zu Fuß hoch. Ein feines Panaroma! Wir machen eine lange Pause in einer warmen Mulde unter dem Gipfel und genießen den Blick auf den Rettenstein. Über die Abfahrt hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. In diesem Drecksschnee gelingt mir gar nichts, oft müssen Stemmbogen und Spitzkehre herhalten, um mich um die Kurven zu wuchten. Auch für Paula ist es nicht schön, selbst in der Spur sinkt sie tief ein und jault herzzerreißend, wenn sie den Anschluss verliert. Und dennoch: Es lohnt immer!