Leider findet sich kein Tourenpartner für meine Ferienwoche daheim, wobei das mäßige Wetter und die gestresste Stimmung nach vier Wochen Sommerferien eine Zweitagestour auch nicht zugelassen hätten. Also ein Solo-Tagestrip, zu lang darf es aber nicht werden, am Abend feiern wir Hannelores Geburtstag und ich möchte nicht nach dem zweiten Glas Wein (wie schon vorgekommen) am Tisch einschlafen. In der Endabstimmung Lamsen- oder Ackerl-/Maukspitze gewinnen Höhe, einfachere Wegfindung und die Erprobung einer möglicherweise für die Kids motivierenden Tour. Dank frühen Aufstehens (4:30Uhr) darf ich einen wunderbaren Sonnenaufgang im Falzturntal genießen (Start 6:30Uhr). Es ist klar und sonnig, einige hohe Wolken verleihen der Szenerie etwas Dramatisches. Nach ca. 1:15h erreiche ich bereits die Lamsenhütte, außer ein paar Gemsen und einem Duo älterer Einheimischer ist mir keiner begegnet. Eine kurze Esspause und 10min über Geröll, dann stehe ich am Einstieg zum Klettersteig, etwas hinter mir ein Einzelgeher und ein Vater-/Sohn-Duo (Philipps Alter), die auf der Hütte übernachtet haben. Der Steig beginnt mit einer kurzen Querung und führt dann über plattiges Gelände recht steil und direkt nach oben. Leider ist das Ganze durch zahlreiche Krampen arg vereinfacht. Nach kaum 15min steigt man in den Tunnel ein, nur der Ausstieg aus dem Tunnel ist etwas anspruchsvoller, aber auch leicht zu bewältigen. Nett, aber keine Herausforderung (mehr). Toller Blick am Ausstieg, aus dem Wolkenmeer ragt ganz nah der dunkle Olperer hervor. Kurz überlege ich, den dramatisch aus den Wolken lugenden Hochnissl mitzunehmen, aber meine abendliche Verpflichtung hält mich davon ab, mich daran zu verausgaben. Es folgt eine nette Wanderung durchs sonnige, einsame Kar und ein munterer Schlußanstieg, den ich natürlich ohne Set nehme. Schon kurz vor halb 10 stehe ich am Gipfel, den ich noch gut 20min für mich alleine habe. Weit kann man leider nicht sehen, es ist recht wolkig und ich habe ziemlich Glück eines der wenigen sonnigen Plätzchen erwischt zu haben. Kurz nach 10:00Uhr mache ich mich gemütlich an der Abstieg über den Normalweg, mit kurzen Bierchenstopp erreiche ich gegen viertel vor Eins den Wagen. An der Gramaialm ist die übliche Hölle los.