Früh sind wir aufgestanden, so dass wir nach flotter Fahrt uns schon um halb acht (!) auf den Weg machen. Überraschend hat Peter Stefan mit zur Tour eingeladen, was mich ein wenig ärgert, denn für einen Schneeschuhgeher ist die Tour wegen der großen Länge nicht geeignet und so werden wir wohl wieder sehr viel später heimkommen als ich möchte. Auch die vielen Lawinenkegel an den steilen Hängen des Tals raten früh zurückzukehren. Das Wetter ist prächtig, kein Wölkchen am Himmel, entgegen der durchwachsenen Vorhersage. Wir starten langsam mit vielen Stopps, den Absatz ins Längental gehen wir bequem mit Harscheisen, hier merke ich schon, dass ich ganz gut in Form bin. Auf dem langen Weg durchs Längental gibt es bis auf ein paar Lawinenkegel und einer gefundenen Kamera, die wir ihrem Besitzer zurückgeben können, wenig Spannendes. Nach ca. 2:15h erreichen wir den Abzweigpunkt und machen dort eine Frühstückspause. Jetzt geht die Tour erst richtig los. Etwa 500hm auf einem 30Grad Hang bringen uns mühsam in das Trogtal des Tatzenferners. Inzwischen hat es zugezogen und es schneit ein wenig. Nach einer Rechtskurve flacht es zunächst ab, dann eine lästige Steilstufe und man sieht das Gipfelkreuz. Peter und Stefan liegen weit hinter mir, beide sind nicht so gut drauf. Ich finde es auch recht anstrengend, konzentriere mich aber darauf so langsam zu machen, dass mein Puls nicht zu hoch geht. Vor dem Steilanstieg zum Skidepot hole ich noch fast den letzten Mann der Gruppe vor uns ein. Die letzten 50hm zum Depot sind steil mit drei ausgesetzten Spitzkehren am Grat. Mach ich mit Harscheisen ganz gut. Am Skidepot (12:05Uhr, ca. 4:35h) signalisiert Peter, dass er nicht mehr raufkommt. Ich rödle in Ruhe um und gehe langsam die letzten 20 steilen Höhenmeter hoch zum Gipfel, wo die lustigen Kerle der Vorgruppe Brotzeit machen und mir einen Schnaps ausgeben. Die Abfahrt zu Peters und Stefans Rastplatz ist ziemlich steil, ich mache mir ein Wenig ins Hemd, komme aber gut runter. Wunderbare Firnabfahrt auf dem flachen Tatzenferner, inzwischen hat es wieder aufgerissen, es ist makellos schön und heiß. Mit gescheiten Skiern wär es noch perfekter gewesen...