Nach einem eiskalten Familienskitag in Axams am Sonntag, sind die Verhältnisse unverändert: Sonnig, eiskalt und wenig Schnee, daher ist wieder ein hoher Startpunkt erforderlich. Die Tourwahl erweist sich als Volltreffer: 15min nach Passieren des Pfundalm Mittellegers sieht man die Gesamttour ein. Der Aufstieg über das Sidanjoch ebenso wie die möglichen Direktwege über die Pfundsalmen. Kurz bedenken wir die Lawinensituation am Hang zum Sidansjoch, da die Spur erkennbar über Rücken führt, wählen wir diesen empfohlenen Weg, der sich im Aufstieg als weniger steil als in der Draufsicht erweist. Nach ca. 1:50h treten wir aus dem Schatten des Nordhangs etwas oberhalb des Sidanjochs auf dem Kamm. Wow, toller Rundblick, gute Sicht, kein Wind und ein absolut vielversprechender Restweg erwarten uns. Wir rasten kurz am Steinmandl des P.2139, doch die winterlichen Temperaturen (geschätzt -15Grad) lassen nur einen kurzen Stopp zu. In nach wie vor strammen Tempo geht es an die verbleibenden 450hm, Peter stürmt wie üblich voran, ich fühle mich wie eine Oma, doch so langsam bin ich offenbar auch nicht, denn ein Einheimischer, der uns nach der Rast begegnet ist, holt mich nicht mehr ein. Die neuen Felle sind der Durchbruch, einige steile Querungen im hartem Harsch meistere ich ganz souverän. Nach einer herrlichen Stunde weiteren Aufstiegs sind wir nach 2:50h (!) oben. Herrlicher Ausblick, nach Süden etwas verstellt durch den Rastkogel, der spätestens seit diesem Anblick auf die Liste gerückt ist. Die Wahl der Abfahrt über die Nordhänge ist nicht eindeutig, wir folgen einigen ausgefahren Rinnen und stehen plötzlich vor einem 100m hohen, ca. 35 Grad steilen, tief eingewehten Idealhang durch den eine Handvoll Spuren führen. Cool und gruselig zugleich. Alternativen gibt es nur mit Rückaufstieg. Wir beschließen einzeln zu fahren, ich zuerst. Saugeil zu fahren, mir gelingt ein ganz brauchbarer Zopf, und dennoch bin ich froh als ich mit brennenden Oberschenkeln draußen bin. Es folgt ein längerer Flachteil über kupiertes Gelände, dann noch mal ein längerer, aber völlig zerfahrener Skihang über dem Pfundsalmhochleger, der mir lange nicht so gut gelingt wie der jungfräuliche Tiefschnee. Am Parkplatz ist Peter noch nicht ausreichend ausgetobt und gönnt sich noch eine 1h Aufstieg im Skigebiet, die ich entspannt im Restaurant abwarte...