menu
home
Patrick
homeHome
Gipfellisten
historyNach JahrpollNach AktivitätlandscapeNach GebietgroupNach Partner
Über
psychologydiesen Blogmiscellaneous_servicesdie Systematik

Impressum
Lüsenser Fernerkogel
Lüsenser Fernerkogel, 3.298m

Wow-Tour!

Datum: 05.02.2011
Skihochtour
Gipfel:
  • Lüsenser Fernerkogel, 3.298m
Stubai / Sellrain
Anspruch: PD+
Ausgangspunkt: Lüsens
Dauer: 7:45h
Aufstieg: 1.750hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Markus
  • Weitere
Noch 700hm denke ich mir etwas besorgt, als wir nach 1000hm oder 3:15h über die Kante der Wand am Talschluss in die Sonne treten. Vor uns liegt bei Prachtwetter die herrlich weite Gletscherlandschaft des Lüsenser Ferners, rechts zieht es sanft hinauf zu den Skihängen der Lüsenser Spitze. Wir haben schon einiges an Arbeit in der überwiegend schattigen Wand hinter uns: Gut 45min Hatsch bis an den Wandfuß, dann knackig steil, eng und teilweise ausgesetzt an Rinnen vorbeigeschlängelt. Ein gutes Spitzkehrentraining mit wenig Floptoleranz. Nach den ersten 400hm wird es dann etwas flacher, aber diese Wand will niedergerungen werden. Wie angekündigt pfeift ein kräftiger Nordwestwind, der den wenigen Schnee ordentlich aufwirbelt. Würde er uns nicht von hinten treffen, wäre es ziemlich unangenehm. Gott sei Dank ist es frühlingshaft warm, die Nullgradgrenze liegt bei unglaublichen 3.000m, was uns die für diese Tour notwendigen Frühlingsverhältnisse beschert. In einem weiten Rechtsbogen umrunden wir flach die Ostflanke unseres Berges und stehen nach bequemen 25min am Fuß der plattigen Wand. Die zeigt sich heute von ihrer gutartigen Seite. Im weichen Altschnee ist diese 40Grad Flanke in wenigen Kehren überwunden, Harscheisen sind nicht nötig. Offenbar habe ich den Energyshot zur rechten Zeit eingeworfen, denn mir geht es nachwievor recht gut. Es folgt eine supercoole ausgesetzte Querung hoch über den Lüsenser Ferner. Dann stiegen wir über eine Gratkante (13:00Uhr, 4h) auf den Rotgratferner, der uns in weiteren 30min zum Skidepot führt, wo wir am über den Kamm pfeifenden Wind deutlich erleben, wie herrlich geschützt die Tour bisher verlief. Es folgt der sensationelle Höhepunkt, der luftige, verschneite Blockgrat zum Gipfel. Gelände wie ich es liebe, endlich wieder hochalpin-Feeling. Die Verhältnisse sind gut, ich nehm nur Stecken, Steigeisen und Pickel brauch ich nicht. Nochmal 40min verlangt uns der Grat ab, aber ich genieße jede Minute. Toller, nach allen Seiten hin spektakulär ausgesetzter Gipfel mit sensationellem Rundblick (5:15h). Der Tiefblick in die Nordwand nimmt mir den Atem, 1.700m Diretissima! Nach einer Brotzeit unterhalb des Gipfels machen wir uns gegen 14:45Uhr an den Abstieg. Bis zur Kante ist die Abfahrt nichts Besonderes, dort wo es nett zu Fahren wäre, hat der Schnee schon fast Bruchharschqualität. In der Wand ist es abschnittsweise besser, auf frischem Triebschnee kommt zumindest in kurzen Abschnitten Powder-Feeling auf. Im unteren Teil verlieren wir die Spur und würgen uns über Buckel und Rinnen irgendwie runter. Gott sei Dank ist die Talausfahrt gut gefroren, so dass wir mit wenig Arbeit den Parkplatz erreichen(16:45Uhr).