Traumhafter Frühling nach einem schwachen Winter, dennoch können wir ab dem Parkplatz in Kals mit Skiern losgehen. Mit schwerem Rucksack stürmen Peter und ich in unter 2h die 900hm zur Stüdlhütte hinauf und verbringen noch 2h draußen auf der sonnigen Terrasse, bevor es an das berühmt hervorragende Abendbüffet geht. Was für ein Unterschied zu vor vier Jahren, ich empfinde nur entspannte Vorfreude, Vortoureinscheisserei gehört definitiv der Vergangenheit an. Die Nacht verläuft trotz Hitze ganz passabel und es gelingt uns 15min früher als die Masse zu frühstücken, so dass wir um 5:45Uhr etwas "ahead-of-the-pack" starten können. Wie erwartet ist es bockhart und etwas ruppig, nach der steilen Umrundung des Stüdlgrats aber dann locker und einfach schön. Dort, wo das Ködnitzkees aufsteilt, stoßen von rechts die ersten "Talaufsteiger" dazu, der Glockner wird von vielen als Tagestour gemacht, eine Hammerleistung. Da es recht hart und ruppig ist, beschließen wir über die Adlersruhe zu gehen, die wir um 7:45Uhr also nach knapp 2h erreichen. Hier schon eine Traumaussicht. Wir machen eine kurze Pause, um den Preis, dass uns viele Gruppen überholen. Nach der Adlersruhe geht es bei mir nicht mehr so gut, ich plage mich mal wieder. Eine Stunde später verlassen wir unser Skidepot genau unterhalb des Glocknerleitls und stehen Punkt 9:00Uhr am Beginn des Gipfelgrats. Den Anfang nehmen wir seilfrei, um dem Gewurschtel zu entgehen, und stehen nach kaum 30min Genussgrat auf dem Kleinglockner, wo wir eine ausgiebige Fotosession machen. Mit ein wenig Stau brauchen wir nochmal - sorgfältig gesichert - 30min auf den Gipfel, den wir nach 4:15h um 10:00Uhr erreichen. Ein wahrlicher Traumtag, mindestens genauso gut wie vor vier Jahren, wobei auch weniger emotional, eben routinierter. Hinter uns der riesen Stau. Wir bleiben nicht lang am Gipfel, durch den Stau benötigen wir gut 1h bis zum Skidepot. Dort bin ich so fertig, das ich kaum in die Ski rein komme. Nach einer kurzen Abfahrt vom "Bahnhof" steigen wir durch eine Rinne mit geschulterten Skiern in das obere Ködnitzkees, wo uns ein steiler Hang mit bestem Butterfirn erwartet. Eine Traumabfahrt bis zum Materialdepot, das Adrenalin bläst die Müdigkeit sofort weg, und es ist reiner Skispaß. Auch die Abfahrt vom Depot zum Parkplatz ist ein Firntraum. 1.900hm Superspaß! Noch vor 13:00Uhr sind wir am Auto. Der Nachschlag kommt am nächsten Tag: Auf dem Flug nach Rom überquere ich bei sensationeller Sicht im Morgenlicht nochmal den Glockner - in 9.500m Höhe!