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Zsigmondyspitze
Zsigmondyspitze, 3.089m

Klettermarathon

Datum: 10.07.2011
Klettertour
Gipfel:
  • Zsigmondyspitze, 3.089m
Zillertaler Alpen
Anspruch: III
Ausgangspunkt: Alpenrosenhütte
Dauer: 14:00h
Aufstieg: 1.250hm
Mit dabei:
  • Peter B.
Als Eröffungstour einer Saison mit "Felshöhepunkt" war seit langem die Zsigmondyspitze geplant. Die Wetterlage ist mäßig, für den Sonntag nachmittag sind Gewitter angekündigt. Nach knapp 2h Zustieg durch den überraschend malerischen Zemengrund, können wir an der Alpenrosehütte noch draußen Abendessen und den Sonneruntergang auf den umliegenden Eisgipfeln genießen. Als wir am nächsten Morgen um 5:00Uhr starten ist es noch wolkig, aber schon bald lichten sich die Wolken und geben herrliche Blicke frei. Hinter der Berliner Hütte wird der Weg außerordentlich schön, ich kann mich an kein so malerisches Hochtal erinnern: Satt grüne Bergwiesen, prall gefüllte, wilde Bäche, Alpenerosen und erstaunlich weit herunterziehende Gletscher. Nach etwa 1,5h passieren wir den Schwarzensee (2.472m) und erreichen nach einer weiteren Stunde über die Mondlandschaft unterhalb unseres Tagesziels über grobes Blockgelände den Einstieg zum Südgrat der Zsigmondyspitze (2,5h, 7:40Uhr). Ein Dreiergrüppchen vom DAV mit einer etwas überfordert wirkenden Fachübungsleiterin bricht hier wegen der heraufziehenden Wolken ab. So leicht lassen wir uns nicht abschrecken und steigen - nach etwas bedächtigem Standbau gegen 8:25Uhr in den Grat ein. Peter geht die erste Seillänge vor. Das Gelände ist nicht schwierig, aber nach Osten brutal ausgesetzt, gut 500m bricht es gefühlt senkrecht ab. Peters 1. Stand ist keine 30m weg, ich ziehe an ihm vorbei und mache meine erste Seillänge im Vorstieg. Wie im Topo beschrieben komme ich zum Abzweigepunkt in die Flanke, wo ein senkrecht in den Boden gerammter Block den zweiten Stand bildet. Die erste Stunde ist rum, als Peter sich von mir gesichert in die Flanke aufmacht. Im ersten Teil der Querung ist ein Anseilen eigentlich nicht zwingend nötig, nach der Hälfte wird aber flach glatt und ausgesetzt, so dass ich trotz Anseilens heftiges Herzklopfen habe. Auch die Rückquerung bewältigen wir angeseilt mit einem Zwischenstand, was nochmal ordentlich Zeit kostet, so dass schon fast drei Stunden rum sind, als ich mich an den Vorstieg der Dreierseillänge mache. Die bewältige ich erstaunlich gut, beende die Länge aber etwas zu früh, weil ich mir nicht vorstellen, dass der Weg über den vor mir liegenden Turm führt. Tut er doch, Peter steigt weiter bis kurz unter den Gipfel und braucht eine Ewigkeit und viel Kraft bis das Seil mit viel Reibung über viele Kurve eingeholt ist. Ich steige die noch fehlenden 3m gesichert auf den engen Gipfel, auf den Peter verzichtet (12:10Uhr, fast 4h vom Einstieg). Wieder einmal finden wir unseren Meister: Als wir am Gipfel stehen, kommen zwei Einheimische über das Firnfeld hochgerannt. Wir sind noch nicht die erste Seillänge abgestiegen, da sind die beiden schon die schon oben, und zwar über die direkte Linie mit nur zwei gesicherten Seillängen. Die 4. Seillänge (im Abstieg) ist noch nicht beendet, als wir sie wieder auf dem Firnfeld sehen. Natürlich sind sie ohne Übernachtung morgens von unten aufgestiegen. Unser Abstieg ist trotz Abseilen nicht viel schneller als der Aufstieg, da ein starker Wind weht, gelingt es uns nicht das Seil weit zu werfen: D.h. 5m Abseilen, dann Seil aus Verklemmung befreien, aufnehmen, wieder werfen, diesmal 7m…. Gott sei Dank hält das Wetter, denn erst kurz vor 15:00Uhr (nach 7,5h) erreichen wir die Einstiegstelle. Den langen Abstieg machen wir im Wettlauf mit dem Wetter fast im Laufschritt. Wir erreichen trocken nach 14h (!!) das Auto, um 21:30Uhr bin ich zu Hause. Saugeil, AD und echtes Bergsteigen kann kommen...