Bezüglich unser Berner-Oberland Tour bahnt sich mal wieder ein Fiasko an: Die erste Woche abgesagt und jetzt - am Starttag der Ausweichwoche - bleibt nur die vage Hoffnung auch eine "Light"-Variante von Mittwoch bis Samstag, die sich aber auch schon zerschlagen hat, als ich diese Zeilen schreibe. Und das an einem Sommertag, an dem starker Föhn München einen Apriltag mit 30Grad beschert. Die von mir vorgeschlagene Ausweichtour ist ein wenig überlegter Quickshot: Länge der Anfahrt und Dauer der Tour passen nicht zu Wärme, resultierenden Abfahrtsverhältnissen und tageszeitlichem Anstieg der Lawinengefahr. Das erste Anzeichen dafür sehen wir schon am Parkplatz: Nach schneller Fahrt sind wir schon um 8:15Uhr da, aber der Parkplatz ist voll, wir finden gerade noch so ein Plätzchen. Schon kurz hinter dem Parkplatz kann man auf Skiern gehen, nur zwei vernachlässigbare Tragestücke bis zur Drisselalm stimmen uns zuversichtlich. Doch im langen und steilen Waldabschnitt kommt es wie es kommen muss: Tragestücke, Batz, garche Schneeabschnitte mit viel Spitzkehrenakrobatik, wir sind hier vier Wochen zu spät dran. Erst nach knapp 1,5h haben wir das Waldstück überwunden, aber kaum 450hm geschafft. Das nachfolgende Gelände ist der Grund, weshalb diese Tour zurecht beliebt ist: Kupiertes, ideal geneigtes freies Gelände in hochalpinem Ambiente, super schön. Peter ist bereits hier nervös bzgl. des Timings und drückt aufs Tempo, das - obwohl ich es gar nicht halten kann - mich schnell ziemlich platt macht. Stufe um Stufe arbeiten wir uns, es dauert noch über 1h bis der Gipfel ins Blickfeld rückt und auch dann legt er sich nach jeder Stufe wieder zurück. Der will niedergerungen werden. Als wir gegen 13:00Uhr das Wildkarkees betreten ist - zumindest Peter - klar, dass wir nur noch bis zu Skidepot gehen. Drei Einheimische, die gerade runter kommen, bestätigen, dass die Grattour mind. 30min einfach benötigt. Ich will das nicht so recht hinnehmen, aber fairerweise muss ich sagen, dass ich nach 1600hm recht platt bin und der Föhnsturm, der wie angekündigt über den Grat pfeift die Sache auch nicht gerade einfacher macht. Also machen wir um 13:30Uhr (5h eigentlich als Gipfelzeit geplant) frustriert Schluss am Depot (ca. 2.900m). Ich hadere jetzt immer noch mit dieser Entscheidung, die von Peter beschworene Lawinengefahr habe ich nicht gesehen. Anyhow. Vom herrlichen Abfahrtsgelände haben wir wenig, der Schnee ist aufgeweicht und wie Zement. Im Abstieg durch den Wald verpassen wir den Steig und turnen bei Bullenhitze mit schwerem Gepäck durch steiles Waldgelände. Dennoch bleibt unter dem Strich eine sehr schöne Skitour bei herrlichem Wetter, die ich gerne (am besten gemeinsam mit dem Gabler) vollenden möchte