Der Anstieg zum Skidepot und auch zum Gipfel ist deutlicher steiler als ich es in Erinnerung hatte, nicht schlecht was Ralf und ich damals als erste Hochtour gemacht haben. Ich brauche recht lang zum Umrödeln und verliere auch gleich mal mein schlampig fixiertes Steigeisen, so dass ich Markus und Peter mit deutlichem Abstand nachfolge. Der Schnee ist hart und griffig, gute Verhältnisse, aber ohne Steigeisen hätte ich das nicht machen wollen. 15min später stehen wir am Gipfel, wieder völlig allein, die wenigen anderen sind jetzt gemeinsam auf dem Pfaff. Super, alles richtig gemacht. Es ist warm genug für eine ausgiebige Brotzeitpause am Gipfel, bei einer bombastischen Aussicht, die man nicht weiter zu kommentieren braucht. Ein Traumtag. Wir sind kurz vor dem Aufbruch als ein "Nordwandgesicht" ohne Steigeisen mit Skiern am Rücken raufkommt und ohne erkennbare Pause über die Nordwand abfährt. Wow, deutlich über 50Grad im oberen, das ist trotz Traumschnee schon beachtlich. Natürlich fährt er solo über den Sulzenauferner ab, und zwar nicht am Rand sondern mitten durch, wozu uns auch schon ein Einheimischer am Parkplatz geraten (mochts des, gät ned ooft). Nach ausgiebiger Fotosession im Abstieg machen wir uns an den Leckerbissen des Tages. Wir fahren von Depot direkt über den hier noch ordentlich steilen Rand der Nordwand ab (35Grad). Skifahren kann nicht schöner werden, der lockere Pulver hat genau die für die Neigung richtige Bremswirkung. Auch die Abfahrt von Pfaffenjoch ist ein Traum, nicht so steil aber herrlicher Schnee. Nach dieser Tour kann man nur schnell die Ski einmotten, einen besseren Saisonabschluss kann man sich nicht denken.