Schon seit zweieinhalb Wochen unbeständiges Wetter mit vielen Gewittern und Regen, leider wieder nichts für's Hochgebirge. Der Bergwetterbericht empfiehlt eine Vormittagstour für den Sonntag, also was Nahes und nicht zu lang. Um fünf vor sieben (d.h. 4:30Uhr aufstehen) starten wir bei herrlichem Wetter von der Wochenbrunner Alm Richtung Elmauer Tor. Bis auf dass wir einen anstrengenden Verhauer durchs Kar anstelle des bequemen Wanderwegs wählen, wenig Besonderes, außer vielleicht, dass wir in 1:35h zum Tor hinaufstürmen. Am Tor erste spannende Aussichten auf diverse berühmte Klettertürme und die ersten Seilschaften die sich dort tummeln. Vom Tor geht es nach einer kurzen Pause über ein Schuttfeld, auf dem wir einer großen Gemsenfamilie sehr nahe kommen. Es folgt eine Felsstufe, dann quert man unterhalb eines noch tief herunterziehenden Altschneefeldes in dem Felsteil unterhalb des mächtigen Dachs. Kurz darauf erreichen wir den Gipfelgrat. Der weitere Weg führt knapp unterhalb des Grats in der wenig ausgesetzten Westflanke in 10min zum Gipfel (9:30Uhr, 1h vom Ellmauer Tor). Ein Einheimischer, der vor uns da war, steigt gerade ab. Sehr schöne Aussicht in den Kaiser, die Karlspitzen sind merklich höher als die gegenüberliegende Goinger Halt. Im Hauptkamm hängen schon dichte Quellwolken. Wir machen eine halbe Stunde Pause und brechen dann zur Vorderen Karlspitze auf. Dieser Übergang ist deutlich anspruchsvoller als der wenig schwierige Aufstieg, ein paar ausgesetzte IIer Stellen erfordern Trittsicherheit und gute Nerven. Insgesamt aber spektakulär schön (ca 30min für den Übergang). Im Abstieg kommen uns zwei weitere Bergsteiger auf dieser sonst wenig begangenen Tour entgegen. Einer löst einen heftigen Steinschlag aus (50x50xm Block), was nochmal eindringlich daran erinnert, dass diese Tour wegen des vielen lockeren Schutts und Gesteins gar nicht so ungefährlich ist. Um 12:30Uhr kehren wir auf der Gaudeamus-Hütte ein, da sind die Kaisergipfel schon in Wolken, auch wenn es in München bis zum Abend noch schön bleibt.