Eigentlich war der Schafsiedel geplant, der viele Neuschnee in München und die Einträge in den Tourenforen hatten diese Tour absolut realistisch erscheinen lassen. Als es aber kurz vor der Mautstelle in der Kelchsau unten immer noch knallgrün ist, brechen wir ab und drehen um nach St. Johann, wie Peter es von Anfang an wollte. Die Schneelage dort und die vielen Autos am Parkplatz bestätigen diese Wahl und so ist es alles andere als Zufall, dass zwei Autos neben uns Hans und Kathrin sich fertig machen. Gemeinsam starten wir bei herrlicher Sonne und tollem hochalpinen Ambiente ins Griesener Kar. Der Aufstieg beginnt gleich zünftig steil. Eine etwas längere Querung durch den Wald bringt nur kurz Entspannung. Es folgt eine längere steile Stufe mit vielen Spitzkehren, ehe wir nach knapp 1h die Weiten des großen Griesener Tors erreichen. Tolle Umgebung, aber ziemlich viel los und dementsprechend ausgefahren. Wir biegen links zur Fritz-Plaum-Hütte ab, während Hans und Kathrin rechts blieben, um zum Goinger Törl zu gehen. Nach 1:45h stehen wir an der Fritz-Pflaum-Hütte, blicken in den spektakulären Kessel des Griesener Kar und es bliebt kein Zweifel mehr, dass die Rinne zum Schönwetterfensterl die steilste der zahlreichen Möglichkeiten ist. Schluck, 300hm durchgehend 40 Grad. Gut zwei Drittel des Anstiegs gehen wir in gutem Schnee mit Skiern, Peter ist mir viele Kehren voraus. Irgendwo im oberen Drittel endet die Spur, alle tragen, ich folgen den Vorbild eines anderen uns lasse die Ski hier stehen. Mit dieser Erleichterung geht das letzte Stück dann doch irgendwie. Nach 2:45h sind wir am Schönwetterfensterl 2.170m, ca. 1.250hm) und leider ist jetzt auch das Schönwetterfenster zu Ende, es hat zugezogen, Gott sei Dank sind die Wolken hoch und die Sicht nach wie vor i.O. Schweren Herzens lasse ich den Gipfel zur Hochgrubachspitze sausen, wir glauben nicht an die angeblich 30min hin und zurück, das sind noch deutlich über 100hm. Die Abfahrt läuft besser als erwartet, der Schnee ist locker und griffig, gut und kontrolliert zu fahren. Im unteren Teil gelingen sogar noch einige schöne Zöpfe im unberührten Pulver. Wow, wie cool war das. Auch der Rest der Abfahrt ist trotz zerfahrenen Schnees ganz gut, etwas mehr Power in den Oberschenkeln wäre aber dringend nötig. Abschließender Einkehrschwung mit Hans und Kathrin an der Griesener Alm.