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Bayerischer Schinder
Bayerischer Schinder, 1.796m

Versetzt

Datum: 29.04.2013
Skitour
Gipfel:
  • Bayerischer Schinder, 1.796m
Tegernseer Berge
Anspruch: ZS
Ausgangspunkt: Valepp
Dauer: h
Aufstieg: 850hm
allein unterwegs
In der Hoffnung Peter S. für drei Tage in der Silvretta zu gewinnen, habe ich mir die zwei Fenstertage vor dem 1. Mai freigenommen. Wie immer kommt es anders als geplant. Es hat sich niemand für die Silvretta gefunden, das Wetter hätte eh nicht gepasst, auch Peter ist nicht in der Schweiz, er setzt auf sein Ausweichzeitfenster. So kann ich ihn am Sonntag Abend für eine Tour zum Lisenser Fernerkogel gewinnen, allerdings muss ich ihn - ganz ungewöhnlich - intensiv dazu überreden. Am nächsten morgen um 5:15Uhr sagt er mir ab, vor lauter Sorge um die Risiken der Tour hat er kaum geschlafen. Also ziehe ich die für Dienstag geplante Solotour vor und starte einsam um 6:45Uhr (!) aus der Valepp Richtung Schinder. Es braucht schon viel Fantasie und Vertrauen in die Tourenberichte, um sich vorzustellen, dass hier noch was gehen soll. Rings um mich herum ist alles braun und aper, selbst auf der Rotwand sind im Gipfelbereich nur noch einzelne Schneefleckchen zu erkennen. Umso überraschter bin ich als ich nach wenigen 100m um die erste Kurve biege und mir das Weiß des Schniderkar in der Morgensonne entgegen glänzt. Nach der Trübnis der letzten Tage eine doppelte Überraschung. Gut 25min stapfe ich durch Batz, dann kann man auf ca. 1.100m die Ski anlegen, und sich mit etwas Geschick einen zusammenhängenden Weg über die Schneeflecken suchen. Nach etwa 1h erreiche ich das Kar. Wie Peter beschrieben hatte, ist es im oberen Teil so weich, dass der Schnee immer wieder unter den Skiern abbricht, was es etwas anstrengend macht. Nach 1:45h bin ich am Skidepot, am Fuß des Kar kommen jetzt die ersten nach. Ich steige etwas ungelegant durch das Tor zur Scharte hinauf und biege dann rechts ab zum bayerischen Schinder. Ich folge einer alten Spur im Firn und lande nach einem steilen und heiklen Firnanstieg in einem dichten Latschengürtel. Nach Einigem hin und her würge ich mich auf einen schmalen und ausgesetzten Grat und steige auf den östlichsten der vier Gipfeltürme. Sieht aus wie der höchste, aber keine Spur von einem Gipfelzeichen. Auf dem deutlich niedrigeren Nachbargipfel steht ein kleines Holzkreuz und auf dem etwas höheren daneben ein prominenter Steinmann. Aber kann Durchkommen von hier aus. Hmpf, ich steige ab. Auf dem steilen Firnhang gehe ich vorsichtshalber mit dem Gesicht zum Hang, ausrutschen ist hier definitiv verboten. Auf halber Höhe entdecke ich die verpasste Wegmarkierung. Ich Esel! Etwas heikel quere ich das Firnfeld nach Westen und erreiche eine bequeme Latschengasse, die mich in 5 Minuten auf den Gipfel führt. Auf dem richtigen Weg ist dann auch der Abstieg harmlos. Zurück am Depot ist schon etwas mehr los, etwa ein halbes Dutzend Leute sind jetzt unterwegs. Die Abfahrt ist ganz brauchbar, da es steil ist, stört es nicht, dass der Schnee etwas stumpf ist, Hauptsache er trägt. Immerhin gut 400hm nette Firnabfahrt. Um 13:00Uhr bin ich wieder daheim.