Über die Ökobilanz dieser Tour sprechen wir lieber nicht, die Fahrzeit übersteigt hier tatsächlich die Tourzeit (5h zu 4,5h). Mit Start um 4:00Uhr bei Peter schaffen wir es bereits um 6:20Uhr auf den Skiern zu stehen. Es ist winterlich weiß, kein Vergleich zum aperen Schmutzbraun, das wir vor 4 Jahren etwa sechs Wochen später im Jahr vorgefunden haben. Mit der Klimaerwärmung verlagert sich das Thema Nordwände in den Spätwinter, wobei das seine Tücken hat: 2 Tage später gibt es auf unserer Route einen Toten und einen Schwerverletzten nach einem Schneebrettabgang. So eine Nachricht verunsichert, auch wenn ich nach wie vor überzeugt bin, dass wir absolut sichere Verhältnisse hatten. Wir steigen bei herrlichem Frühlingswetter etwa bis zur Wandmitte auf Skiern, dann geht es mit Steigeisen und Pickel weiter. Es ist fester Trittfirn, so dass wir uns absolut sicher fühlen, auch wenn es Abschnittsweise wirklich zünftig steil wird. Gut, dass ich das die Woche zuvor am Hochglück ausgiebig üben durfte. Viel zu früh legt sich die Wand zurück und wir marschieren über das weitläufige Gipfelplateau zum Kreuz. Der grandiose Ausblick lässt die Nähe des Skigebiets schnell vergessen, Hochtour bleibt einfach Hochtour. Die Abfahrt: Ohne es wirklich zu planen, fahren wir auf den steilsten Teil der Wand zu. Puuh man sieht nicht mal mehr den Hangverlauf ein, so steil ist es. Ich passe, wir fahren die Gipfelkuppe ostseitig ab (feiner Hang 35 Grad) und queren in den ostseitigen Teil der Wand ein. Wow, das sind immer noch deutlich mehr als 45 Grad und es ist recht hart. Ich fahre vor, und bin selbst erstaunt, wie gut und souverän ich das hinbekomme. Peter macht das eh ganz locker. Im unteren Teil firnt es auf und es ist nur Spaß. Die letzten Schwünge über die Piste sind eine gefühlte Triumphfahrt. Kurze Tour, aber cool. Ein würdiger Saisonabschluss.