Nachdem schon das Palmsonntagwochende ins Wasser gefallen war und eine Karwoche mit herrlichem Wetter folgte, klingt der Wetterbericht für das Osterwochenende wieder gruselig. Allein am Samstag sind ein paar Auflockerungen zwischen zwei Regenfronten angesagt. Daher planen wir mit der Kraspesspitze vom Küthaier Skigebiet aus eine etwas defensivere Tour, die aber wenigstens etwas Neues ist. Wir starten um 6:30Uhr bei Nieselregen, doch tatsächlich zeigen sich im Inntal die ersten Wolkenlücken. Hinzu kommt, dass es bis 700m winterlich weiß ist, und da ich bisher nur bei Schneemangel ins Sellrain gefahren bin, habe auch noch nie zuvor ein so winterliches Sellraintal erlebt. Als wir gegen 8:30Uhr mit Sommerreifen über den verschneiten Küthaipass eiern, hat es komplette aufgerissen, eine frisch verschneite Winterlandschaft in strahlenden Sonne wartet auf uns. Nachdem wir erstmal 150hm falsch in Skigebiet aufgestiegen sind finden auch wir den Einstieg der uns sofort aus dem Skigebiet herausführt. Nach gut 1h passieren wir die Dammkrone des Finstertaler Stausees. Auch wenn der Blick über den See zugegebenermaßen sehr malerisch ist, will sich - zumindest bei mir - auf dieser Tour kein echtes Naturfeeling einstellen. Auf der etwas unangenehmen Querung um den See beschließen wir spontan zum Sulzkogel zu gehen. Der Anstieg ist einfach und malerisch, allerdings bin sich schon vor dem steilen Schlussanstieg zum Skidepot ziemlich platt. Zu einer lausigen Saison gesellt sich lausige Fitness. Entsprechend langsam quäle ich mich 150hm über ca. 30 Grad steiles Gelände. Am Skidepot pfeift es bereits gewaltig, dass Schönwetterfenster geht zu Ende. Der Gipfelaufstieg ist richtig stürmisch, mehrmal erwischen mich ein paar fette Schneefahnen, die mich kurz ans Abbrechen denken lassen. Nach 15min ist der Grat aber überwunden und wir stehen allein am Gipfel (3.018m, 3:10h). Die Abfahrt ist unterhalb des Gipfelhangs ein echter Traum, der Schnee ist leicht und unverspurt, einfach nur gut. Als wir wieder am See sind ist Peter noch nicht ausgelastet und gibt sich noch die 400hm zur Schartenspitze, auf die ich dankend verzichte. Nach ausgiebiger Brotzeit am See, genieße ich die restliche Abfahrt und felle dann nochmal an für verbliebenden 150hm zurück zum Auto.