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Kleiner Waxenstein
Kleiner Waxenstein, 2.136m

Wenigstens ein Ziel erreicht

Datum: 04.10.2014
Bergtour
Gipfel:
  • Kleiner Waxenstein, 2.136m
Wettersteingebirge
Anspruch: T6
Ausgangspunkt: Hammersbach
Dauer: 9:00h
Aufstieg: 1.350hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Markus
Der Frust steckt immer noch tief, Ferien, Wiesn und Markus' Geburtstagsfeier haben es nicht übertünchen können. Für das lange Einheitswochenende ist kurz der Jubigrat in Diskussion, aber die Unklarheit über die Verhältnisse gibt den Ausschlag für den lange mit Markus vereinbarten Waxi. Fünf vor acht geht es grimmig entschlossen los in Hammersbach: Gut 1,5h marschieren wir mit GPS-Unterstützung durch das Forststraßengewirr bis zum Fuß der Mittagsreißn. Schattig und steil geht es zunächst am linken Rand der Rinne hinauf, es zieht ordentlich in der Ferse, so steil ist es. Im Tal strahlt die Sonne, ab Oberau beginnt das Nebelmeer, das sich den ganzen Tag halten wird, während wir uns im halbdunkel der Nordwand hocharbeiten. Auf 1.500m werden die Trümmer in der Rinne immer größer, es ist Zeit nach links unterhalb der Nordwand hoch zum Mannl zu queren. Steiles Schrofengelände, nicht schwierig aber abschnittsweise ausgesetzt ohne Fehlertoleranz. Wenigstens ist entgegen vieler Beschreibungen die Wegfindung einfach und eindeutig. Nach 2:45h treten wir in die Sonne auf dem Sattel vor dem Mannl. Frühstückspause. Im Nachhinein ist der Weg durch die vor uns liegende Nordostflanke hinauf zum Grat logisch und eindeutig, aber wie immer ist es nicht ganz so einfach, wenn man es noch nicht weiss. Aber schon kurz nach unserem etwas zu weit links liegenden Einstieg treffen wir auf die ersten rosa Bändchen, die den Weg markieren. Kaum 15min später, nach einer ersten anspruchsvollen, ausgesetzten Kletterstelle, treten wir durch einen Felsdurchschlupf auf den Grat. Tolle Aussicht auf den gegenüberliegeden Zwölfer und den Eibsee dahinter. The heat is on: Schmal, ausgesetzt, teilweise über längliche Kletterstellen, spektakuläre Tiefblicke, alles was ein Grat braucht. Eine ausgesetzte Hangelpassage tausche ich im Gegensatz zu Peter durch eine Rinnenkletterei. 25min nach Betreten des Grats macht dieser eine 90 Grad Kurve und wir sehen das Gipfelkreuz. Zu früh gefreut, der will bezwungen werden. Nochmal 25min mit einer haarsträubenden IIer Kletterei mit 200m Luft unter den Füßen kurz vor dem Gipfel sind zu bewältigen. Dann aber, nach ziemlich genau vier Stunden, haben wir ihn. Es ist traumhaft schön und warm, wir chillen über 1h einsam auf dem weitläufigen Gipfel. Erst im Abstieg begegnen uns zwei weitere Partieen. Dann der Nerventest: Die Schlüsselstelle unter dem Gipfel treibt mir den kalten Schweiß ins Gesicht. Ich hab's im Griff, aber die Angst ist gewaltig. Der Vorteil, alle weiteren Kletterstellen sind weniger dramatisch. In Summe packen wir das alle souverän und ohne Wackler, aber nicht ohne Grund existieren keine Fotos von diesem Abschnitt. Auch am Mannl ist es noch nicht vorbei, der Abstieg über die Schrofen im kühlen Schatten erfordert bis fast zum Ende der Reißn volle Konzentration und absolute Trittsicherheit. Es kurz vor vier, als wir die Reißn verlassen und noch eine reichliche Stunde bis zum Auto brauchen.