Wieder ist ein toller Tag in diesem bisher völlig schneelosen Winter angesagt. Nach der schwachen Saison im letzten Jahr will ich keine Gelegenheit auslassen, zumal Annabelle arbeitet und die Kinder noch Schule haben. Zwar beunruhigt mich der 3er oberhalb von 2.400m, aber wie erwartet ist der als ich losfahre zum 2er runtergestuft. Sollte also für eine Solotour passen. Über die Angemessenheit von knapp 200km Anfahrt allein schweigen wir lieber mal. Im Gegensatz zu dem euphorischen Forumsbericht vom Sonntag, der mich auf dieses Ziel gebracht hat, ist die Realität in Praxmar eher niederschmetternd. Große Grasflecken auf der Piste, ein durchgehender Zustieg im Schnee ist nicht möglich und die ach so gute Rodelbahn ist eine nur mäßig überdeckte Eispiste. Trüb ist es zu allem Überfluss auch noch, richtig Laune macht das nicht. Immerhin kann man nach ca. 200hm im Gelände aufsteigen. Die Spur ist aber glasig und Harscheisen habe ich auch nicht dabei. Nach etwa 2/3 des Weges reißt es dann aber Gott sei Dank auf und die simple Psychologie des Bergsteigen "Sonne=Optimismus" beginnt sofort zu wirken. Je höher ich komme, desto zünftiger pfeift es. Richtig luftig wird es im fast völlig aperen Gipfelzutieg, der Wind ist so stark, dass man gegen den Wind fast gar nicht atmen kann. Trotzdem oder gerade deshalb ist der Gipfelblick bei perfekten Himmel mehr als lohnend. Die Abfahrt ist im oberen Teil auch gar nicht so schlecht, der Schnee ist so verpresst, dass es sich fast wie auf der Piste anfühlt. In Summe geht es bis zur Rodelbahn ganz passabel. Und tatsächlich fahre ich mit den Skiern bis vors Auto, denn der Mauja ist eh nicht mehr zu retten.