Mäßiges Wetter ist vorhergesagt, dazu ein hoher Dreier, weit Fahren lohnt nicht, es soll was Harmloses und Neues in den Kitzies sein. Viel bleibt nicht übrig, und so kommen Markus und ich recht schnell auf die Spießnägel. Es ist tief und frisch verschneit als wir am Parkplatz ankommen, zudem lugt mehr Sonne als gedacht durch die Wolkenfetzen, sieht gut aus. Am Start treffen wir Michael Rettenbeck, der mit seinen DAV-Kumpels auf der Oberlandhütte übernachtet hat und auf das Gerstinger Joch geht. Der Weg führt zunächst eine halbe Stunde malerisch entlang der Ache durch den Oberen Grund, um dann zunächst auf einem Fahrweg, dann durch mehr oder weniger dichtes Unterholz durch den Wald zu führen. Kein ideales Tourengelände, mehrmals müssen wir über umgestürzte Bäume und dicke Wurzeln steigen. Nach ca. 1:40h erreichen wir die Almwiesen um die Hirzeggalm (1.553m). Von hier geht es zunächst gemütlich, zum Schluss mäßig steil auf den wenig ausgeprägten Gipfel, der mehr eine Kammerhebung ist (1.880m, 2:45h). Es ist trüb, nur nach Norden sieht es etwas freundlicher aus. Nach kurzer Esspause fahren wir den unverspurten Gipfelhang nach Osten ab. Ein wenig Schiss hab ich schon, aber 150hm bester Powder bei knapp unter dreißig Grad sind zu verlockend. Wir fellen wieder an und steigen auf flacher Linie südwärts zum Kamm hinauf, um zum Schöntaljoch weiter zu gehen. Oben auf dem Kamm stellen wir aber schnell fest, dass das wenig lohnend wird. Der Weg ist lang und die Abfahrt wirkt zu flach. Viel besser sehen die durchaus steilen Westhänge um den P.1944 aus. Also dorthin. Nach ca. 45min lohnender Kammwanderung sind wird da, kneifen aber angesichts der Lawinenlage vor der Abfahrt von dort, sondern gehen ca. 10min zurück wo es flacher und einsehbarer ist. Die folgende 200hm-Abfahrt zur Schöntalalm wird die beste Powdermania des Winters. Endsgeil, nicht ganz ohne Magengrummeln, aber der Wahnsinn. Da nimmt man da auch gern einige zähe Schiebepassagen auf dem Rückweg in Kauf. Zwei weitere fette Powderhänge lassen das schnell vergessen. Ungewöhnliche aber feine Tour.