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Hirzer
Hirzer, 2.725m

Comeback mit Schneebrett

Datum: 12.04.2015
Skitour
Gipfel:
  • Hirzer, 2.725m
Tuxer Alpen
Anspruch: WS
Ausgangspunkt:
Dauer: 5:00h
Aufstieg: 1.400hm
Mit dabei:
  • Peter S.

Über zwei Monate liegt meine letzte Skitour zurück. Dazwischen Skiurlaub, Krankenhausaufenthalt und ein nur langsam heilender Fuß. Klingt fast so, also diese drei Dinge zusammenhingen. Ich verzichte auf die Weißwurst-Tour auf den Gilfert mit Peter und Co sondern gehe mit Peter Schaumann auf den Hirzer, den ich schon lange auf der Liste habe.

Wir starten sehr früh, 5:15Uhr in Brunnthal ist schon sportlich, es wird sich aber als nötig erweisen. Auf der Anfahrt braucht man schon viel Glauben an den Wetterbericht, denn es ist trüb, kurzzeitig regnet es sogar und weit breit kein Schnee zu sehen. Erst am Parkplatz treffen wir auf die ersten weißen Flecken, als wir uns um 6:45Uhr mit geschulterten Skiern auf den Forstweg machen und die erste halbe Stunde erstmal tragen. Der Fuß hält einigermaßen, aber mit den neuen Einlagen ist es verdammt eng im Schuh, der muss nochmal nachgetuned werden.

Nach etwa 45min erreichen wir die Poversalmen und - sind erschüttert. Das vor uns liegende Almgelände ist fast aper, es ist auf den ersten Blick nicht klar, ob es überhaupt einen durchgehenden Weg auf Schnee gibt. Kurz denken wir ans Aufgeben, ziehen es dann aber durch. Tatsächlich kommt man rechts am Waldrand ganz gut durch, sah schlimmer aus als es ist.

Nach der Almwiese, nach gut 1,5h auf etwa 1.900m sind wir dann endlich im Winter angekommen. Auch das Wetter ist jetzt super und eine herrliche Landschaft liegt vor uns. An einem aussichtsreichen Plätzchen oberhalb der Hochleger machen wir Frühstückspause.

So jetzt, nochmal gut 500hm, in steilerem Gelände als bisher auf fest gefrorenem, gut tragfähigem Harschdeckel. Völlig allein steigen wir gemächlich durch die inzwischen kahle Schneelandschaft hinauf zum Nordwestgrat. Von hier sieht man bereits das Gipfelkreuz, doch es sind noch fast 200 aussichtsreiche Höhenmeter bis hinauf. Dann, kurz unter der Gipfel taucht doch noch einer auf, ein Einzelgeher aus dem Hirzerkar kommend trifft fast gleichzeitig mit uns am Gipfel ein (3:30h, 1.400hm). Es ist einigermaßen mild und so können wir bei herrlichem Ausblick durchaus ausgiebig Brotzeit machen.

Die Abfahrt beginnt bombig: Nach kurzem Gerutsche den den Grat hinunter, folgt eine spitzen Carving-Abfahrt auf dem ganz leicht aufgefirntem Harsch. Eher ein Pistenfeeling aber schön weit, steil und ursprünglich. Kurz oberhalb des Hochleger passiert es dann: Peter, eigentlich im flacheren Teil des Hangs unterwegs, löst 30m entfernt im steilen Teil ein Schneebrett aus, etwa 50m breit, 30cm tief und gut 100m lang. Das Gespenstische: Man hört es gar fast nicht, umso unwirklicher wirkt das Ganze. Obwohl nichts passiert ist sind wir ziemlich geschockt.

Nachdem wir uns wieder gefasst haben, versuchen wir die noch gut fahrbaren Höhenmeter oberhalb des Hochlegers zu genießen. Hier kommen uns die ersten später aufgestandenen Tourengeher entgegen. Der Rest ist ein Kampf durch schweren, feuchten Zement, den ich technisch ganz gut hinbekomme, aber meine Oberschenkel völlig überfordern. Hier merke ich jetzt meine lange Pause. Auch das nachfolgende Fleckerlteppichfahren erledigen wir ganz gut. Als wir die Ski wieder buckeln, hat es fast 20 Grad.