Es hätte der Jubigrat werden sollen, die beiden Peters waren sofort Feuer und Flamme. Aber ein Video der frei abzukletternden Schlüsselstelle lässt mich die Nacht nicht schlafen und bringt mich zu der Erkenntnis diesmal abzusagen. Schon ein Witz, denn ich war an diesem Tag der fitteste und trittsicherste von uns Dreien. Schnell herrscht Einigkeit über die Ausweichtour und so starten wir um 7:45Uhr am Parkplatz zwischen Hubertushof und Gasse (1.089m). Nach ein paar flachen 100m über Fel und Wald geht es auf einem Waldsteig entlang die Puitbachs in Serpentinen zum Puitegg (ca. 1.540m), hinter dem sich ein malerisches Hochtal öffnet, auf dem Pferde und Schafe grasen. Hier machen wir eine kurze Frühstückspause. Im Norden türmt sich fast senkrechte 800m hoch die Südwand des Leutschplatts auf, man kann sich kaum vorstellen, dass hierfür ein Wanderweg genügt. Dieser führt durchweg steil, zunächst durch eine Rinne, dann über steiles Schrofengelände, immer wieder mit I-er Kletterstellen mühsam hinauf zum Söllerpass (2.211m). Gut 1,5h inklusive einer Pause kämpfen wir uns hier hoch, bis man schließlich recht unvermittelt über ein ausgesetztes Band flach den Steilhang zum Pass hin verlässt und die Mondlandschaft des Leutschplatts vor einem liegt. Wettersteingrat, Dreitorspitzen und der mir bislang unbekannte, ziemlich beeindruckende Ofelekopf bilden den grandiosen Rahmen des Platts. Wirklich cool. Wir lassen den Pfad zur Meilerhütte rechts liegen und folgen einem Einheimischen entlang der Gratkante Richtung Leutascher Dreitorspitze, die von hier abweisend und kaum besteigbar wirkt. Teils ausgesetzt (kleiner Jubigrat) und etwas mühsam peilen wir die markante Rinne an, unter der noch eine kleines aber steiles Firnfeld liegt. Wir vermeiden das Firnfeld und steigen rechts über einen Felsriegel (II) in die Rinne ein. Obwohl zwei Absteiger rücksichtsvoll warten bis wir durch sind, gibt es doch einige Steinschläge. Ich selbst halte mich rechts und klettere auf Reibung über glatte Platten bis zur Querung unter einen Dach. Dem folgenden Firnfeld weichen wir links im Spalt zwischen Fels und Schnee aus. Hinter dem Firnfeld ist das Schlimmste rum: Noch etwas Sand und Schotter bis zum Sattel, von dort nochmal gut 50hm teilweise ausgesetztes Gehgelände im Schotter. Dann nach 5:30h haben wir sie gepackt, die Leutascher Dreitorspitze (2.681m). Der Rest ist schnell erzählt: Der Abstieg durch die Rinne ist einfacher als befürchtet, wir kommen recht locker durch. Wir steigen auf dem Aufstiegsweg wieder ab, es wird ein langer Marsch. Erst gegen 17:45Uhr, mach immerhin gut 10h sind wir wieder beim Auto.