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Lärcheck
Lärcheck, 2.123m

Durchwachsen

Seit Jahren hab ich die Tour auf der Liste und bin dann doch etwas enttäuscht: Der lange Auf- und Abstieg durch das dunkle, feuchte Nordkar lässt einem nur wenig vom herrlichen Wetter. Die Kletterei ist kurz, hat wenig Wildes und Ursprüngliches, dafür aber viel Steinschlag. Und dass ich auf einem anderen Anstieg als von T. Otto beschrieben unterwegs bin, merke ich erst kurz unterm Gipfel.
Datum: 15.10.2017
Bergtour
Gipfel:
  • Lärcheck, 2.123m
Kaisergebirge
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Griesner Alm
Dauer: 6:15h
Aufstieg: 1.300hm
allein unterwegs
Wegen Roberts Party hatte ich Peter und Markus schon frühzeitig abgesagt, doch als der Wetterbericht immer besser wurde, war mir klar, dass ich was machen muss. Möglicherweise ist das die letzte Gelegenheit für was Alpines mit Kraxelei in diesem Jahr. Und so quäle ich mich um 7:00Uhr nach 5 Stunden Schlaf verkatert aus dem Bett, so dass ich immerhin um 9:15Uhr an der Fischbachalm starten kann. 20min später stehe ich am Einstieg des östlichen Grießner Kars. Von Beginn an geht es zünftig steil und abschnittweise drahtseilversichert zur Sache, so dass man schnell, aber schweißtreibend an Höhe gewinnt. Trotz des herrlichen Wetters ist es hier im Nordkar zwischen steilen Wänden dunkel, feucht und kühl, was leider die nächsten 2h bis zum Einstieg in den Kletterteil auf knapp 2.000m so bleiben wird. Das ist ein wenig schade, hab ich leider nicht so bedacht. Trotzdem ist es zwischen den stelien Wänden von Lärcheck und Mitterkaiser ganz beeindruckend. Nach ca. 1:20h legt sich das steile Kar ein wenig zurück und man erreicht ein Plateau, an dem es links hinauf zum Lärchegg geht. Ab hier wird es mühsam, die nur schwach erkennbare Spur im losen Geröll gibt nur wenig Halt und so hat mach das Gefühl mit jeden zwei Schritt nach vorn, auch einen zurück zu machen. Am Ende des Kars sehe ich direkt über mir zwei Bergsteiger zwischen zwei Türmchen verschwinden. Durch brüchiges Geländes steige ich hinterher, jeder Stein, auf den man steigt, setzt sich in Bewegung, das kann ja heiter werden. Da sehe ich ein Pärchen unter mir nach links ausqueren und erkenne dort Steinmandl und die in tourentipp.de beschriebene Rinne. Ok, ich quere - etwas heikel - rüber. Erst im Nachhinein ist mir klar, dass die beiden über mir den von T. Otto beschrieben T6 Anstieg von Süden gehen, während tourentipp.de den T4-Normalweg meint. Der Rest ist schnell erzählt. Nach der Querung ist es offensichtlich, etwa 50hm geht es drahtseilversichert auf eine Schulter, die Schlüsselstelle mit einem abdrängenden Block ist halb so wild. Dann nochmal 50hm durch eine bröselige, sehr steinschlaggefährdete breite Rinne und schließlich mit etwas I-IIer Kletterrei auf dem Gipfelaufbau von Norden auf den Gipfel (2.123m, 2:45h). War schon nett. Die Aussicht nach Osten ist spektakulär, über 800m bricht es nahezu senkrecht ab. Nach Süden ist der Blick durch Ackerl- und Maukspitze ziemlich verstellt, ein wenig entschädigt der Venediger, der mit seiner Eiskrone erfreuchlich genau in der Scharte zwischen den beiden thront. Sehr lohnend ist auch der Blick nach Westen in das geniale Rund des Greißner Kars. Ich bin so geplättet, dass ich mich hinlege und fast ein Nickerchen mache. Die naheliegende Idee, denn Mitterkaiser noch mitzunehmen, lege ich ad acta. Dafür ist es auch schon zu spät. Gegen 15:30Uhr bin ich wieder am Auto und quäle mich gut gelaunt durch den Ausflugsstau.