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Winnebacher Weißkogl
Winnebacher Weißkogl, 3.182m

Triumph des Willens

Was für eine Hybris sich schon zum Saisonanfang nach untrainiertem Sommer 1.600hm zuzumuten! Dazu kommen trotz herrlichen Kaiserwetters eiskalte minus 18 Grad am Start, die den Tag über nicht besser werden. Bereits am Winnebachjoch bin ich im Eimer und glaube nicht mehr an den Gipfel. Dank Peters gutem Zureden und eines Tipps zur Atemtechnik, erober' ich ihn doch..
Datum: 03.12.2017
Skihochtour
Gipfel:
  • Winnebacher Weißkogl, 3.182m
Stubai / Sellrain
Anspruch: F+
Ausgangspunkt: Lüsens
Dauer: 7:15h
Aufstieg: 1.600hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Markus

Ich selbst hatte die Tour vorgeschlagen, vor allem um Peter von der zigsten Wiederholung des Längentaler abzubringen.

Am Start hab ich zunächst - ähnlich wie Markus - wegen der abartigen Kälte echte Problemen mit den Händen. Erst als ich die Innenhandschuhe ausziehe, erwärmen sich die Äußeren und Kälte und Schmerz lassen allmählich nach.

Gemächlich wandern wir zum Westfalenhaus, wo außer uns keiner unterwegs ist. Auch im Längental sind nur zwei Partieen zu sehen. Schon diese Einsamkeit zeigt, dass heute auch andere Wahlen möglich gewesen wären. Trotz Kälte ist es herrlich sonnig, aber die Sonne steht hochwinterlich tief, so dass die umliegenden Berge lange Schatten werfen. So dauert es fast 2,5h - das Westfalenhaus liegt da schon knapp 200hm unter uns - als wir endlich in die Sonne treten und eine kurze Pause machen können.

Wie immer ist Sonne ein großer Moralkick und wir machen uns weiter auf den weiten Weg zum Winnebachjoch. Zunächst verleitet uns eine Abfahrtsspur zu versuchen das Joch auf der linken Talseite zu erreichen, was wir aber abbrechen, weil zu hart und zu steil. So verlieren wir einige Höhenmeter und gut 20min, um etwas mühsam, zu Letzt zu Fuß, nach gut 4h das Winnebachjoch (2.782m) zu erreichen.

Vom Joch geht es wenig steil in einem weiten Linksbogen in den runden Kessel unterhalb des Gipfel. Als ich den steilen, gut 200hm hohen Schlußanstieg sehe, ist meine Moral gebrochen: Ich glaube nicht mehr an den Gipfel. Peter redet mir aber gut zu, gibt mir einen guten Tipp zur Atmung und legt eine etwas flachere Spur. Mit viel Willen schaff ich es tatsächlich bis zum Skidepot.

Auch wenn es schon ziemlich spät ist, gibt es jetzt kein Halten mehr. Markus liegt noch weit zurück und deutet an, dass wir nicht auf ihn warten sollen. Etwa 30 steile Höhenmeter (vergleichbar Zuckerhütl) sind noch zu überwinden, der Schnee ausreichend tief und trittfest, so dass es solide ohne die mitgebrachten Steigeisen geht. Um 14:00Uhr, nach 5:15h sind wir oben (3.182m). Wow, was für ein Wetter und was für ein Blick.

Ein paar Fotos und nix wie weg, es ist spät und nach wie vor bitterkalt. Die Abfahrt ist im oberen Teil perfekt, leider bin ich zu kaputt, um die wirklich zu genießen. Unterhalb des Joch wird - unter anderem auch wegen einiger Gegenanstiege - das Ausmaß dieser Riesentour deutlich. Nicht schlecht für den Saisonstart. Leider habe ich mir wieder einmal die Zehen erfroren, nach einer Woche ist noch alles taub, hoffentlich wird das wieder.