Nach einer Wetterkapriolenwoche mit ungekannten Schneemassen, höchster Lawinengefahr, Regen und Temperaturen bis 12Grad, kommt pünktlich zum Samstag ein ein kurzes Schönwetterfenster mit entspannter Lawinenlage. Die Peters passen, daher bin ich ganz mit froh, was zusammen mit Markus, Heidi und Wolfgang zu machen, am Floch ist ja auch noch eine Rechnung offen. Die Anfahrt ist ziemlich verkehrsreich, daher starten wir erst gegen 9:30Uhr. Wie angekündigt hat es aufgerissen und es herrscht strahlender Sonnenschein. Zunächst läuft man gut 1h flach durch ein schattiges Tal bis zu den Hintenbachalmen, dann zweigt ein Forstweg in flachen Serpentinen nach Westen ab. Kurz nach dem Abzweig erreichen wir endlich die Sonne und legen eine kurze Brotzeitpause ein. Gemächlich geht es auf dem Forstweg weiter über das weitläufige Almgelände um die Hinterkaralmen. Erst als diese passiert sind, zweigen wir ins Gelände ab. Gut dreißig malerische Minuten später passieren wir einen Sattel auf dem vom Floch herunterziehenden Kamm und sehen erstmals unser Tagesziel. Am Gipfelhang ist eine mächtige Grundlawine abgegangen, wohl nachdem die gewaltige Wechte gebrochen ist. Oben werden wir sehen, dass die Abrißkante gut 3m hoch ist. Nur etwa ein halbes Dutzend Tourengeher ist im kupierten Gelände vor uns unterwegs, ganz oben liegt noch gar keine Spur. Gut aufpassen ist die Devise. Auf diesem letzten, steileren Stück zieht sich unsere Gruppe ziemlich auseinander. Punkt 13:00Uhr passiere ich den Vorgipfel und gehe gleich weiter zum Hauptgipfel, den ich gut 5min später erreiche (2.057m, 3:35h). Kurz danach trifft auch Markus ein, Heidi und Wolfgang folgen gut 20min später. Da es warm und windstill ist, machen wir lang und ausgiebig Pause: Es ist schon fast halb drei als wir den Rückweg antreten. Die Abfahrt vom Vorgipfel ist nahezu noch unverspurt und der Schnee ist gut zu fahren. Ab dem Sattel wird es zunehmend sulziger und als wir die Schattengrenze erreichen, bleibt nur noch Bruchharsch der übelsten Sorte. Egal, bei so einer schönen Tour.