Es ist April und in über 2.200m hat es einen IIIer wegen Triebschnee, angeblich hat es stellenweise bis zu 50cm Neuschnee gegeben. Die Lawinenlage ist heikel und es gibt etwas Diskussion, bis wir uns auf ein passendes Ziel einigen. Es sollte ein Volltreffer werden.
Auf der Anfahrt kann man das mit dem Neuschnee gar nicht glauben, im Inntal herrscht Frühling, die Wiesen werden zunehmend grün. Auch als wir um Punkt acht Uhr am Parkplatz am Lager Walchem starten, ist zwar klar, dass es deutlich besseres Wetter haben wird als vorhergesagt, aber auch hier auf 1.300m ist von weißer Pracht nichts zu spüren. Erst auf dem schattigen Zirbenweg deuten verschneite Bäume und eine feine Powderauflage an, dass es heute was Besonderes werden könnte.
Wir zweigen auf dem Zirbenweg schon deutlich vor dem Kraftwerk zur inneren Melagalm ab. Nach ca. 1:15h, kurz unter der Melagalm treten wir endlich in die wunderbare Frühlingssonne und machen einen kurzen Stopp an der Alm. Vor sind zwei Gruppen unterwegs, die tatsächlich die Spur in den frischen Powder legen müssen.
Nun geht es über herrliches, sanft kupiertes Skigelände knapp 600hm gemütlich hinauf zum Krovenzjoch. Mit jeden Schritt wird die Aussicht in der unberührten Powderlandschaft besser. Als die ziemlich abgeblasene Hippoldspitze rechts ins Blickfeld rückt, schwenken wir links ab und über einen etwas steilen Hang kommen wir auf den Grat, über den wir kurz darauf den Gipfel erreichen (2.619m, 2:45h).
Der Gipfel füllt sich schnell mit nachkommdenden Tourengehern, so dass wir nur kurz bleiben, um den Powder für uns zu haben. Der hält was er verspricht. Nach ein paar 100hm stürzt Peter S. und dabei bricht ihm die Bindung. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, nur vorne fixiert mit offenem Stopper und freier Ferse schwingt Peter durch den Powder, als wäre nichts gewesen. Ein super Skifahrer.
Auf der Melagalm machnen wir auf einer sonnigen Hüttenterasse Brotzeit. Sensationelle Frühlingstour.