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Bleispitze
Bleispitze, 2.225m

Allenfalls durchwachsen

Abgesehen vom Traumwetter eher durchwachsen: Über 2h dunkler Nordanstieg, die Wahl zwischen holprigem Bachbett oder Schiebehatscher, abgeblassener Plattenpowder, Waldkraxelei zum Parkplatz, Eiseskälte. Wahrscheinlich bin ich aber nur wegen meiner lausigen Kondition genervt.
Datum: 15.12.2018
Skitour
Gipfel:
  • Bleispitze, 2.225m
Lechtaler Alpen
Anspruch: WS
Ausgangspunkt: Obergarten
Dauer: h
Aufstieg: 1.125hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Markus

Es ist viertel vor Neun, als wir an einem nicht geräumten Parkplatz oberhalb Obergarten uns in ein schattiges, gut verschneites Bachtal begeben. Die Skispur eines Einzelgehers, der Wegweiser zur Gartneralm und Peters vermeintliche Ortskenntnis, der schon zweimal auf der Bleispitze war, sind uns Sicherheit genug. Die herrliche Sonne sieht man nur ganz oben auf den Gipfeln, hier unten im Dunklen hat es zapfige -17 Grad. Anyhow, erste echte Tour der Saison mit Markus und Peter, beste Stimmung, los geht's.

Schon nach 10min wird der Weg garch: Die Skispur führt durch ein Bachbett und entsprechend zirkeln wir über Felsen und Botanik, mal auf der Böschung, mal im Bachbett. Bald kommen noch Staustufen hinzu, die nur ohne Ski zu bewältigen sind. Es stellt sich raus, dass Peter diesen Weg nie gegangen ist und auch keine wirkliche Erinnerung hat, wo der richtige Einstieg zur Tour ist. Natürlich haben wir keine Karte, und ich habe mir die Tour vorher nicht angesehen. Super! Da es aber einer vor uns gemacht hat, bleiben wir dran und erreichen nach ca. 50min die Gartneralm (1.400m).

Ab der Gartneralm öffnet sich das Gelände und in einem weiten Rechtsbogen steigen wir mäßig steil, aber kontiunierlich - nach wie vor im eisigen Schatten der Nordabbrüche der Gartnerwand - gemächlich Richtung Sommerbergjöchle. Kaum rückt dieses in den Blick wird uns klar, dass es nicht lohnt bis dort hin zu hatschen, sondern besser die freie Südflanke zu Ostgrat aufzusteigen. Schon allein um früher ins Sonnenlicht zu kommen, ist das die logische Route. Diese Flanke wäre eigentlich der perfekte Skihang, doch heute ist sie stark abgeblasen, das Gras schaut großflächig raus und die wenigen Rinnen sind randvoll mit Triebschnee.

Nach etwas über 2h ist es dann so weit, auf ca. 1.900m Höhe treten wir endlich ins Sonnenlicht und können diesen prächtigen Tag in vollen Zügen genießen. Wenig später das nächste Highlight, wir erreichen den aussichtsreichen Ostgrat. Wow, dunkelblauer Himmel, blendendes weiß, gleißendes Licht, so muss es sein. 100hm über uns das Gipfelkreuz, allerdings horizontal noch ein ordentliches Stück. Leider lassen meine Kräfte etwas nach, das letzte Stück muss ich beißen, bin aber knapp hinter Peter und noch vor Markus oben.

Am Gipfel (2.225m, 3:05h) erwartet uns eine bombastische Aussicht. Die Fernsicht ist gewaltig, der Rundblick umfassend, die Blicke nach Westen völlig neu. Leider reicht ein kleines Lüftchen, um es zapfig kalt zum machen und mir echte Probleme mit meinen Händen zu machen. Da hab ich eine Schwachstelle, die ich hier nur mit Peters Expeditionsfäustlingen in den Griff bekomme. Ohne die wars schiach gwordn.

Die Abfahrt versaut mir leider die Laune. In der Sonne ist noch alles ok, trotz windpressten Harsch geht es ganz passabel. Im Schatten dann aber schlägt meine Konditionsschwäche gnadenlos zu, ich quäle mich durch den Bruchharsch. Ab der Gartneralm folgt ein fast 2km langes Flachstück mit leichtem Gegenanstieg. Wir schieben ohne die Bindungen aufzumachen, was Peter und mir in den Tagen danach einen Muskelkater in den Kniekehlen verschafft, der jedes Aufstehen zur Mutprobe macht. Ich bin völlig genervt, es ist zwar der richtige Weg, aber eine echte Scheißtour.

Als es endlich bergab geht, merken wir bald, dass wir weit ab von unserem Parkplatz rauskommen werden, wenn wir auf dem Forstweg bleiben. Also, Querung, Gegenanstieg und dann eine Kraxelei durch steilen Wald, bis wir endlich beim Auto sind. Irgendwie fehlte auf dieser Tour das Skifahren.