Wie aussieht bieten diese Weihnachsferien nur ein kurzes Schönwetterfenster. Die Schneelage ist leider lausig, der Schneefall von Heiligabend soll wenig gebracht haben, freies Gelände unterhalb von 1.400m wohl nicht machbar. Der Bärenkopf mit der Piste im unteren Teil sollte für solche Verhältnisse das Richtige sein.
Wie immer sind wir früh dran, um 8:30Uhr sind wir das erste Auto am Parkplatz. Zu unserer Überraschung ist die Piste aber nicht präpariert, bestenfalls 5cm liegen hier auf der Wiese. Naja, wird schon irgendwie gehen. Tatsächlich wird es zusehends mehr Neuschnee, allerdings auf Wiesengrund ohne echte Unterlage. Trotzdem sehen die fast unberührten Pistenhänge nach einem echten Powderspass aus, seit dem Neuschnee waren tatsächlich nur zwei Mann vor uns da.
Als wir das Skigebiet verlassen, finden wir uns in einem einsamen, hochwinterlich tief verschneiten Ambiente wieder. Wir sind völlig allein im dunklen Nordschatten unterwegs, rings um uns herum strahlt die Sonne auf die Gipfel, einfach herrlich. An der Schulter unterhalb des Gipfels endet die Spur der beiden von gestern, ab jetzt sind wir dran mit der Spurarbeit. Wir beschließen die Südweg zu nehmen, bis zum Sattel spure ich, dann ist Peter dran. Jetzt in der Sonne ist es nur noch purer Genuß. Auch die Kletterstelle macht viel Spass. Einzig der steile Schlusshang vor dem Gipfel sieht uns etwas unsicher aus. Wir queren ihn einzeln, und es geht alles gut. Wir werden mit einer sonnigen, windstillen Gipfelrast (2:45h Austeigszeit) belohnt, die uns wieder mal einen strahlenden "Fjordblick" auf den Achensee gewährt.
Nach einen erfolglosen Test der üblichen Abfahrt, steigen wir wieder etwas auf und fahren - besser rutschen - südseitig ab. Am Sattel begegnen uns die ersten nachfolgenden Gruppen. Dann fahren wir in den steilen Westhang ein, auf den wir uns schon die ganze Zeit gefreut haben. Der Powder ist federleicht und komplett unverspurt, so eine Abfahrt lässt einen entspannt zehn Bruchharschtage ertragen. Die Pisten unten sind inzwischen schon etwas zerfahren, aber bieten noch genug Platz für eine schöne "Line". Die letzten 100m zirkeln wir - nicht immer erfolgreich - an Steinen und aperen Stellen vorbei. Eine Wow-Tour.