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Engelspitze
Engelspitze, 2.291m (Vorgipfel)

Feine Jubiläumstour

Für meine 150ste Skitour müssen wir dem Schnee weit hinterherfahren. Selbst in Lermoos ist die Schneelage noch höchst dünn, doch die Rechnung geht auf: Top Wetter, passabler Schnee und eine anspruchsvolle und aussichtsreiche Tour in unbekanntem Gebiet machen die 150ste zum vollen Erfolg.
Datum: 29.12.2018
Skitour
Gipfel:
  • Engelspitze, 2.291m
Lechtaler Alpen
Anspruch: WS+
Ausgangspunkt: Namlos
Dauer: 5:00h
Aufstieg: 1.050hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Peter S.

Zunächst etwas Diskussion um die Tourwahl. Peter B. hatte die Namloser Wetterspitze vorgeschlagen, ich bin zunächst Feuer und Flamme, erst als mir Länge und Steilheit klar werden, geht mir die Muffe - nicht wegen der Lawinengefahr, sondern wegen meiner vermutlich schwachen Kondition. Peter S. führt richtigerweise die Lawinengefahr als Gegenargument ins Feld und dieses setzt sich dann auch schließlich durch. Zwei Tage später gräbt Peter B. einen Tourenbericht von der Namloser aus, auf dem ein Schneerutsch bzw. eine kleine Lawine zu sehen ist, die die Einschätzung bestätigt. Die Engelspitze als der Klassiker nebenan, ist dann das logische Ziel.

Wir starten früh um 6:30Uhr bei Peter und nehmen noch einen Capucino in Lermos. Erst hinter Berwang zeigt sich, dass unsere Rechnung in Sachen Schnee aufgehen wird, scheinbar urplötzlich ist es tief verschneit. Um 8:45Uhr stehen wir auf den Skiern. Auf den Gipfeln sieht man bereits den Kaiserwettertag, aber hier unten ist es schattig, dunkel und frostig (-11 Grad). Über den flachen Amselboden erreichen wir bald die Bachquerung in der Engelsschlucht, kein Problem. Es folgt ein 45-minütiger Waldanstieg, der abschnittsweise steil, eng und durchgehend eisig ist. Der Teil ist "a weng schiach".

Nach etwa 1:15h haben wir den Wald endlich überwunden und es wird flacher und aussichtsreich. Noch sind wir aber im Schatten unterwegs, obwohl rings um uns alles im Sonnenlicht erstrahlt. Das sind die Härten des Hochwinters. Gut 2h Stunden liegen hinter uns als wir endlich auf die Gratscheide kommen und damit vollständig in Sonne getaucht sind. Um uns herum tut sich ein gewaltiges Bergpanorama auf mit genialen Nahblicken zur Wetterspitze, die hier der unangefochtene Platzhirsch ist. Wirklich eine außerordentlich schöne Tour. Während Peter B. hochstürmt machen Peter B. und ich viele Fotos.

Vor dem Schlussanstieg passiert man ein kleines Gedenkkreuz, von dem heute nur die Spitze aus dem Schnee lugt. Ab hier ist der Grat deutlich exponierter als es auf den Fotos den Anschein hat, Steig- und Fahrfehler sind hier nicht erlaubt. Dann, nach 2:45h erreichen wir das Gipfelkreuz, das auf einem vom Tal sichtbaren Vorgipfel der Engelspitze errichtet ist (das sog. Engelsspitzle). Auf den Hauptgipfel hat keiner so Recht Lust. Eine Gruppe aus Lermoos verlässt gerade den Gipfel, so dass wir ihn eine gute halbe Stunde für uns allein haben. Da strömen langsam aber sicher immer mehr Gruppen nach oben.

Nach ausgiebiger Rast machen wir uns an die Abfahrt. Von oben ist völlig klar, dass der unverspurte Nordwesthang tabu ist. Sigi Garnweidner nennt den sogar heimtückisch. Wir fahren in kurzen Schwüngen auf dem Grat bei gutem Schnee bis zum Gedenkkreuz ab. Dann scheint es uns vertretbar in den hier flacheren Nordwesthang einzufahren. Wir werden mit 15cm feinem, fast unverspurten Powder auf tragfähigen Harsch belohnt. Steil aber nicht zu steil, geil zu fahren, ein würdiges Sahnestückchen für die 150ste.

Auch die Waldabfahrt ist deutlich besser als erwartet, ein schmaler Pfad ist ausgefahren, mit engen Kurzschwüngen geht rasant bis zur Bachquerung. Der Rest ist auslaufen lassen. Eine feine Jubiläumstour.