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Torkopf
Torkopf, 2.014m

Darum lieb ich das Karwendel so

Nur 1h Autofahrt, malerische Täler vor bombastischer Kulisse, anpruchsvolle Kraxelei, mengenweise Edelweiß, Murmeltiere, Bierchen auf einer vermeintlich unbewirtschafteten Alm, eine Klamm und ein Marterl mit schräger Heimatlyrik. Ein Privileg dies vor der Haustür zu haben.
Datum: 22.09.2019
Bergtour
Gipfel:
  • Torkopf, 2.014m
Karwendel
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Hinterriß/Rhontal
Dauer: 5:30h
Aufstieg: 1.100hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Peter S.
  • Alex
  • Weitere

Anders als es der Wetterbericht erwarten lies, ist es von Beginn an trüb und die Wolkendecke sieht nicht danach aus, dass es bald aufreißen wird. Immerhin stehen die Wolken so hoch, dass die Sicht nicht beeinträchtigt ist.

Nach 45min Forststraßenhatsch mit ein wenig Hirschröhren als Begleitmusik erreichen wir das erste Highlight, den Rontalboden mit seiner dramatischen Kulisse aus den Norwänden von Karwendel- und Vogelkarspitze. Schon cool, aber nicht so cool wie vor vier Jahren ihm Frühling mit Schneeauflage und aufreißenden Wolkenfetzen.

Anders als damals halten wir diesmal auf einem schmalen Wanderpfad direkt auf den unüberwindlich erscheinden Talsschluss zu und man fragt sich, wo hier ein Durchkommen sein soll. Das wird erst kurz vor Schluss deutlich, wo von Westen ein steiler Grashang von der nun erkennbaren Torscharte hintuerzieht. Keine 20min später, gut 2:20h nach unseren stehen wir an der Torscharte.

Der Aufstieg zum Torkopf beginnt recht harmlos: Auch wenn nicht markiert, so ist doch ein gut ausgetretener Pfad erkennbar. Nach einem kleinen Verhauer umgehen wir unterhalb spektakulär überhängender Felsen den ersten Grataufschung und erreichen die von vielen Bildern bekannte, erste steile Grashalde. Auch die ist noch umproblematisch, nur leider erwischen wir den Ausstieg falsch und müssen über einer abbrechenden Kante einige steile Grasmeter bis zur ersten und einzigen Kletterstelle überwinden. Das war unnötig heikel! Die Kletterstelle ist nicht der Rede wert, es folgt eine ausgesetzte Querung auf sehr schmalem Graspfad ähnlich wie am großen Waxenstein, dann ist nach wenigen weiteren Metern der Gipfel erreicht (2.014m, 3:10h).

Nach Norden bricht es fast senkrecht ab, im Süden türmt sich wie eine Wand die Karwendlkette auf. Es gibt sicher bessere Gipfelaussichten und doch hat es, nicht zu Letzt auch wegen des etwas düsteren Wetters, eine besondere Atmosphäre auf diesem Gipfel. Definitiv eine coole Tour bis hierher.

Meine leichte Nervosität über den Abstieg ist nach den ersten Schritten auf der Querung verflogen und so habe ich auch die Muße endlich die spektakuläre Pracht und Menge an Edelweißen zu würdigen. So viele hab ich noch nie auf so engen Raum gesehen. Über den nun richtigen Weg ist der weitere Abstieg harmlos.

An der Torscharte steigen wir nach Osten ins Tortal ab. Inzwischen ist hier die Hölle los, scheint doch recht beliebt zu sein, diese Tour. Ein gut genährtes Murmeltier, dessen Revier an den Weg grenzt, lässt sich davon nicht beeindrucken. Nach etwa 30min Abstieg knickt das Tortal nach Norden ab und wir erreichen die unbewirtschaftete Tortalalm. Auf Nachfrage gibt es für Alex und mich ein Bierchen und die anderen eine Buttermilch. Hat was.

Der Talsausgang mündet für mich unwartet in einer Klamm mit einem - leider nicht gut sichbaren - tiefen Wasserfall (Jungerfernsprung). Wirklich nett, die Tour.