Heute oder nie mit dem neuen Ski! 20cm sind im Lauf der zurückliegenden Woche dazugekommen, besser wird die Schneelage diesen Winter wohl nicht mehr werden. Dazu haben wir sicherheitshalber die hohen Lagen des Sellrains gewählt. Mit dem Vorschlag der Weitkarspitze finde ich zudem eine 3er-taugliche Neutour, die Peter überzeugt, auf die x-te Wiederholung des Längentaler zu verzichten.
Leider hält das Wetter nicht ganz, was der Wetterbericht versprochen hat, es bleibt fast den ganzen Tag trüb, nur gelegentlich schafft es die Sonne durch die hohen Wolken. Der Aufstieg verläuft problemlos in bekannt spektakulärem Ambiente. Der weiche, schon etwas faule Neuschnee entschärft die beiden Zwingen deutlich. Nach etwa 1:50h treten wir auf ca. 2.500m auf das weite Plateau oberhalb des Kraspessees. Von hier sind noch gut 200 flache Höhenmeter zu überwinden, bis wir hinter dem von der Weitkarspitze herunterziehenden Felsrücken ins unverspurte Gelände des Weitkars abzweigen.
Im Gipfelhang treffen wir wieder auf eine Spur, die uns die letztem 150hm in bequemem Zickzack zum Skidepot führt (3:30h). Von hier sind es nur wenige Schritte auf den Gipfel. Den haben wir für etwa 10min für uns alleine, dann trifft eine weitere Gruppe ein. Insgesamt ist es aber sehr ruhig hier. Da es frühlingshaft warm ist, machen wir ausgiebig Brotzeit.
Die Abfahrt beginnt mit dem knapp 30 Grad steilen Gipfelhang mit feuchtem, schweren Neuschnee. Normalerweise echter Mist. Mit den neuen Skiern bleibe ich aber an der Oberfläche und kann mit geringem Kraftaufwand locker runterschwingen. Unfassbar wie groß der Unterschied zu den bisherigen Brettern ist!
Auch in den anderen Abschnitten der Abfahrt, wo wir an so ziemlich jeder Schneeart vorbeikommen, mache ich die gleiche senstationelle Erfahrung. Wie geil! Und praktisch ohne Kraftaufwand und Pausenbedarf. Sind die Zeiten, in denen die Abfahrt der anstrengenste Teil der Tour war, vorbei? Ich kann's kaum fassen. Ein Erweckungserlebnis!