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Steinfalk Mahnkopf
Steinfalk, 2.348m

Fast ein Genußfalk

Endlich darf man wieder nach Österreich, Gelegenheit für eine alpine Saisoneröffnung. Peter überzeugt uns von der Bike&Hike Variante durch das Laliderer Tal, die ich ganz passabel packe. Die nette Kraxelei und die herrliche Aussicht machen mir Lust auf weitere Karwendelabenteuer, Alex scheint nicht abgeneigt.
Datum: 12.06.2020
Bergtour
Gipfel:
  • Steinfalk, 2.348m
  • Mahnkopf, 2.093m
Karwendel
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Laliderer Tal
Dauer: 8:00h
Aufstieg: 1.600hm
Mit dabei:
  • Peter B.
  • Alex

Am Fenstertag nach Frohnleichnam ist der erste und eínzige Sommertag nach 10 Tagen Schafskälte angekündigt. Dazu darf man erstmals seit zwei Monaten wieder nach Österreich, da ist klar, was in den Münchner Hausbergen zu erwarten ist. Deshalb verabreden wir und schon früh um 7:30Uhr am Parkplatz am Eingang des Forstwegs ins Laliderertal. Überraschenderweise sind wir drei die ersten heute und werden bis zum Gipfel bis auf eine Radlergruppe aus dem Johannistal an der Falkenhütte niemanden mehr treffen.

Die Radfahrt durchs Laliderertal beginnen wir mit dem Ignorieren des "Radfahren verboten"-Schild am Taleingang. Zunächst steigt es moderat an, so dass ich ganz guter Dinge bin, eine längliche Abfahrt macht mir etwas Sorgen für den Rückweg aber als nach etwa 30min die Lalidererwände und die Herzogkante vor uns aufleuchten, packt es auch mich. Wenig später passieren wir den Einstieg ins Blausteigkar, der völlig aper ist. Vor sieben Jahren (sic) auf meiner Jahrunderttour mit Markus zog sich Mitte Juli - also einen Monat später im Jahr - ein meterhohes Altschneefeld fast bis an den Weg herunter. War ein mieser Winter, heuer.

Der Forstweg steilt nun deutlich auf, es wird recht anstrengend, die letzten 100m zum höchsten Punkt vor den Laliderer Almen schiebe ich, nachdem Peter schon deutlich vorher vom Rad gestiegen ist. Wenig später, nach 1:25h, sind die Räder verstaut und wir gehen zu Fuss über einen kleinen Steig direkt hinauf zur Falkenhütte (2:10h). Die Falkenhütte ist geschlossen, vermutlich wegen er noch laufenden Renovierung. Neubau und sanierter Altbau sehen aber schon mal ganz vielversprechend aus. Noch besser sieht aber das "Hinterzimmer" der Falkenhütte aus, mit den massiven Laliderer Wänden und dem weiten Blick über den kleinen Ahornboden zu Kaltwasserkar- und Birkkarspitze. Hammer!

Wir entscheiden uns, den Mahnkopf zunächst liegen zu lassen und westseitig zu umlaufen. Gut 1:20h sind wir in aussichtsreichen Alm- und Latschenglände unterwegs bis wir den Grasteil des Gipfelhangs des Steinflak verlassen und über den Abbrüchen der Arzklamm teilweise ausgesetzt in den westlichen, felsigen Teil des Gipfelaufbaus einqueren. Jetzt wird's endlich alpin! Leider ist Peter nicht so gut drauf. Er fühlt sich bereits hier recht unwohl und beschließt den Gipfel sein zu lassen und weiter unten auf uns zu warten. Schade, denn die verbleibende halbe Stunde ist richtig nett.

Es folgt eine etwas ausgesetzte Querung auf einem Schuttband, dann ein recht direkter Anstieg durch eine Rinne bis zu einem kleinen Felsriegel, der in Ier Kletterei zu überwinden ist und den wir ausgiebig für spektakuläre Fotos nutzen. Nun ist der Grat erreicht, wenig später umrunden wir den Gipfel nochmal auf der Ostseite und sind mit zwei abschließenden Ier Kletterzügen oben (2.349m, 4:10h). Wow, eine super Gipfelschau in alle Richtungen.

Wir bleiben für eine kurze Brotzeit. Der Abstieg verläuft entspannt unter angeregter Unterhaltung über Dostojewski und Thomas Mann, auch das tut gut. Wir treffen auf Peter im Sattel zwischen Steinfalk und Mahnkopf, er hat ein Nickerchen gemacht und scheint ganz aufgeräumter Stimmung zu sein. Während wir beschließen, den Mahnkopf noch mitzunehmen, kommen uns jetzt einige Gruppen entgegen. Da haben wir wohl wieder mal alles richtig gemacht.