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Kreuzspitze
Kreuzspitze, 2.184m

Hochalpinfeeling dahoam

Steile Schneefelder, kombinierte Kraxelei und ein feiner Firngrat, das fühlt sich schon fast hochalpin an.
Datum: 22.02.2021
Skitour
Gipfel:
  • Kreuzspitze, 2.184m
Ammergauer Alpen
Anspruch: S
Ausgangspunkt: Graswangtal / Stock
Dauer: 6:30h
Aufstieg: 1.100hm
Mit dabei:
  • Peter B.

Peter hatte Recht, schon kurz nach 7:00 Uhr wird es eng am Parkplatz Stock im Graswangtal. Umso erstaunlicher, dass ich gute 20min warte bis Peter eintrifft. Immerhin, um 7:30 Uhr sind wir dann startklar.

Nach Überwindung der wenig Wasser führenden Linder geht es gleich auf Skiern los, im ganzen Graswangtal liegt trotz frühlingshafter Wärme noch verblüffend viel Schnee. Bereits nach wenigen Höhenmetern sind die Harscheisen fällig. Im Schatten der Nordflanke ist es vom Start weg zünftig steil und bockhart gefroren.

Es ist viel los an diesem Morgen, aber nach und nach lassen wir die meisten vor uns gestarteten hinter uns. Und das, obwohl ich zwischendurch einem Mädel helfe, die abgerutscht ist und sich wüst in einer kleinen Fichte verheddert hat. Steiltufe um Steilstufe weitet sich das Hochgries von einer hackligen Waldspur zu einem riesigen Kar. Nach etwa 1h, auf ca. 1.550m queren wir über ein Latschenfeld nach Westen in den weiten Hang, der von der Schluter herunterzieht.

Hier sehen wir erstmals fast die gesamte Abfahrt ein, insbesondere auch die steile, lange Rinne über die wir einfahren werden. Hui, das wird eine Herausforderung, denn schon jetzt ist klar, dass es hier sehr wahrscheinlich den ganzen Tag nicht auffirnen wird. Auf etwa halber Höhe queren wir rechts raus, um Rinne und Schulter westlich zu umlaufen. Das zieht sich etwa 45min auf einer teilweise hackeligen Latschenspur hin. Die letzten 50hm, sind steil, zertreten und hart, so dass wir dieses Stück zu Fuß bewältigen.

Nach ziemlich genau 2:30h erreichen wir die Schulter und stehen im wärmenden Sonnenlicht dieses Prachtages. Schon hier haben wir eine geniale Aussicht. Nach kurzer Brotzeitpause wechseln wir auf die Steigeisen und machen uns an die verbliebenen 300hm, die durch teilweise Schnee- und eisbedecktes Felsgelände führen.

Der Anstieg ist deutlich einfacher als ich ihn in Erinnerung hatte, nur am einigen wenigen Stellen ist Handeinsatz erforderlich, im Sommer eher T3 als T4. Aber mit stellenweisem Eisüberzug und den Steigeisen fühlt es sich richtig alpin an. Macht echt Laune!

Kurz vor dem Gipfel noch ein Leckerbissen: Ein bildhüscher, luftiger Firngrat zum Gipfelkreuz, ein Insta-Sport bester Sorte. Nach 3:30h stehen wir am Gipfel, ein Traumtag mit umwerfender Fern- und Nahsicht.

Wir bleiben nicht lange oben, mit einem kurzen Abstecher zum Vorgipfel steigen wir zügig ab, um auf der Schulter Brotzeit zu machen und dem Schnee noch ein wenig Zeit zum Auffirnen zu geben. Um halb eins ist unsere Geduld vorbei, kurz vor zwei stehen wir an der zünftig steilen Einfahrt und überlegen was zu tun ist.

Als ein junges Mädel ihrem Freund entspannt nachfolgt hab ich keine Wahl mehr. Ok, es war mehr geruscht als geschwungen, aber ich bin souverän durch den 45 Grad steilen, bockharten Einstieg gekommen. Es bleibt ein Kampf bis runter zur Linder, aber mit jedem Schwung steigt der Stolz. Net schlecht für an Portugiesn....