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Ackerlspitze
Ackerlspitze, 2.329m

Alpinfeeling

Zwei Wochen später am gleichen Tatort. Diesmal mit Peter und in deutlich besserem Zustand, aber noch lange nicht in voller Form. Die verheißungsvolle Schilderung von Peter S. und die spannenden Einblicke vom Mitterkaiser bestätigen sich: Steil, alpin, cool, aber durch üppige Markierung nicht zu wild. Fordernder Genuß.
Datum: 24.07.2021
Bergtour
Gipfel:
  • Ackerlspitze, 2.329m
Kaisergebirge
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Griesner Alm
Dauer: 7:30h
Aufstieg: 1.400hm
Mit dabei:
  • Peter B.

Mal wieder etwas Hin- und Her mit der Tourwahl. Der Wetterbericht verlangt soweit nach Osten zu gehen wie möglich, aber das Berchtesgadener Land ist für Peter Tabu. Der DAV rät angeblich von Touren dort ab, wegen der Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen der Vorwoche. So sagt Peter etwas widerwillig dem verbleibenden Vorschlag der Ackerlspitze zu. Ich weiß ja, dass er kein Freund der Alpintouren ist.

Bis zur Fritz-Pflaum-Hütte verläuft ist die Tour identisch zu der vor zwei Wochen. Ein malerischer Bergpfad in coolem Ambiente, aber die Wiederholung nach so kurzer Zeit haut mich nicht mehr vom Hocker. Nach 1:50h sind wir an der Hütte, immerhin 10min langsamer als vor zwei Wochen mit gefühlt halber Lunge. Nach einer kurzen Brotzeit machen wir uns an die verbleibenden 500hm, für die die Beschilderung 2:00h angibt.

10min von der Hütte beginnt der alpine Teil des Anstiegs mit einen nicht übermäßig steilem, aber doch etwas anstrengendem Kar, an dessen Ende sich die letzten Schneefelder an die Steilwände schmiegen. Dort verlässt man das Kar nach links und erreicht über Schrofen eine steile abbrechende Grashalde. Die überwindet man in fünf weithin sichtbaren Kehren und verlässt sie über einen felsigen, luftigen Rücken, auf dem sich spektakuläre Fotos machen lassen.

Von dort umläuft man den Gipfelaufbau in einer weiten Rechtsquerung und erreicht eine breite Rinne nach oben. Hier beginnt der Kraxelteil mit Handeinsatz und einigen Ier-Stellen. Eine IIer Stelle ist mit einem Eisenrig entschärft. Ja, gelegentlich etwas ausgesetzt und ziemlich steinschlaggefährlich, aber durch die üppige Markierung ist es doch recht entschärft und für mich definitiv mehr Genuß als Nervenkitzel.

Das gilt leider nicht für Peter. Er mag so ein Gelände eh nicht besonders und hat heute auch einen eher schwachen Tag, so dass er sehr besorgt ist - wegen des weiteren Aufstiegs, aber noch mehr wegen des Abstiegs. Aber er reisst sich zusammen, vielleicht auch wegen einer Gruppe Insta-Chicks in Hotpants und Turnschuhen, die so wirken als würden sie um einen See flanieren.

Nach 3:45h erreichen wir den Gipfel. Leider hat es sich inzwischen etwas eingetrübt, heute bleibt es vor allem bei den Nahblicken, vom Hauptkamm ist nicht viel zu sehen. Immer wieder sehe mir den Übergang über die Hochgrubachspitzen an. Nein, ich denke nicht, dass ich mich das traue frei zu gehen. Vom T6 bin ich noch weg.

Peters Bammel vor dem Abstieg verfliegt relativ schnell. Obwohl es sehr steil ist, kommen wir recht flott und bombensicher runter - bis auf einen Steinschlag, der uns bedenklich nahe kommt. Der Abstieg über das kleine Griesner Kar ist einfach genug, dass wir uns intensiv aber gepflegt über Politik streiten können.