menu
home
Patrick
homeHome
Gipfellisten
historyNach JahrpollNach AktivitätlandscapeNach GebietgroupNach Partner
Über
psychologydiesen Blogmiscellaneous_servicesdie Systematik

Impressum
Piz Buin
Piz Buin, 3.312m

Würdige Jubiläumstour

Dieser Klassiker ist genau das Richtige für meine 200. Skitour.
Datum: 19.04.2022
Skihochtour
Gipfel:
  • Piz Buin, 3.312m
Silvretta
Anspruch: PD
Ausgangspunkt: Wiesbadener Hütte
Dauer: 5:30h
Aufstieg: 1.000hm
Mit dabei:
  • Peter S.

Am zweiten Tag unserer Silvrettatour ist für den Nachmittag Bewölkung angekündigt, der Vormittag soll aber schön bleiben. Also auf auf den Buin, was man hat, hat man.

Anders als die meisten Gruppen entscheiden wir uns von der Hütte abzufahren und unterhalb der grünen Kuppe zu traversieren. Der zusätzliche Aufwand an Höhenmetern ist im Vergleich zum weiten Bogen über die grüne Kuppe minimal und tatsächlich holen wir die meisten der vor uns gestarteten Gruppen ohne besonderes Tempo ein.

Leider zieht es auf Höhe des Gletscherbruchs zu, wenig später auf dem Ochsentaler Gletscher herrscht dichter Nebel. Rasch verlieren sich die vor uns gehenden Gruppen im grauen Nichts. Die Spur über den Gletscher ist aber gut erkennbar und außerdem haben wir GPS, also nicht lange fackeln und weiter. Vielleicht haben wir ja doch Glück und was wollen wir sonst mit dem Tag anfangen?

Etwa 45min stapfen wir wortlos durchs graue Einerlei. Nur ein-, zweimal ist die Sonne für einen Moment schemenhaft erkennbar. Dann öffnet sich ganz kurz die Wolkendecke und wir stehen unvermittelt vor dem kleinen Piz Buin. Wenig später erreichen wir tatsächlich die Buinlücke und haben senstionelle 150m Sicht. Na also! Wir wechseln auf Steigeisen und Pickel und machen uns an die Nordwestflanke.

Der Skitourenführer spricht hier von einer Firnflanke, die man bis zum Nordwestgrat auch mit Skiern begehen kann. Tatsächlich ist die Flanke aber schon ziemlich ausgeapert. Blockwerk und Geröll wechseln mit hartgefrorenem Firn, mit dem Grau des Himmels ein eher unschönes Ambiente.

Nach etwa 15min erreichen wir den Grat und stehen wenig später vor der Schlüsselstelle, einem kurzen Kamin im II. Grad. Seit der Großen Zinne hab ich immer etwas Bammel vor diesen Teilen, aber dieser hier ist wenig ausgesetzt und kurz. Tatsächlich liegen die Tritte günstig, mit ein wenig Konzentration ein Kinderspiel. Peter kommt ebenfalls ganz souverän rüber.

Dann folgt die Rinne. Durch die häufigen Begehungen haben sich regelrechte Treppenstufen gebildet, die mit Steigeisen gut zu nehmen sind. Die IIer Kletterstelle in der Mitte der Rinne empfinde ich als schwieriger als den Kamin, insgesamt ist die aber auch ganz sicher machbar.

Nach dem Ausstieg aus der Rinne folgen noch ca. 150hm Aufstieg über aperes Gröll, in dem sich eine gut erkennbare Pfadspur gebildet hat. Nicht besonders schön, aber das ist mir jetzt egal. 20min nach dem Ausstieg aus der Rinne erreichen wir den Gipfel (3.312m, 3:30h ab Wiesbadener Hütte). Leider wenig Sicht, dafür aber viel Freude und Stolz.

Der Abstieg verläuft unspektakulär. Zufällig finden wir eine Umgehung für den Kamin, die m.E. auch für den Aufstieg erheblich einfacher wäre. Das Wetter wird zunehmend besser, in der Buinlücke machen wir Brotzeit bei schon ein wenig Sonne, in der Abfahrt haben wir gute Sicht und teilweise Sonne. Zum Auffirnen reicht es nicht, die Abfahrt bleibt eine überwiegend rumpelige Angelegenheit. Erst im Gegenanstieg zur Hütte macht es vollends auf, so dass der Schlussanstieg nochmal richtig schweißtreibend wird. Aber, des passt scho.