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Partenkirchner Dreitorspitze
Partenkirchner Dreitorspitze, 2.633m

Was ist los?

Eigentlich eine Tour ganz nach meinem Geschmack: Felsig, halbwegs anspruchsvoll, nicht zu abenteuerlich, ein respektabler Gipfel, dazu bestes Wetter. Aber irgendwie sind Motivation und Begeisterung nicht wie früher und das zieht sich schon die ganze Sommersaison durch. Aufgrund der wenigen Touren ist auch die Fitness nur mäßig, was das Elend noch verstärkt.
Datum: 02.09.2023
Bergtour
Gipfel:
  • Partenkirchner Dreitorspitze, 2.633m
Wettersteingebirge
Anspruch: T4
Ausgangspunkt: Leutasch
Dauer: 8:30h
Aufstieg: 1.650hm
Mit dabei:
  • Peter B.

Schon bei der Tourenwahl fängt es an. Alles Interessante, das gut erreichbar ist und nicht gleich grenzwertige Anforderungen an Fitness, Mut oder Können hat, scheint abgegrast. Klar gibt es noch Vieles im Karwendel, aber mindestens um den Preis einer langen, harten Anfahrt mit dem MTB. Irgendwie scheint die Dreitorspitze die letzte Möglichkeit einer T4-Tagestour. Kommt mein Motivationseinbruch wirklich von einem Mangel an reizvollen Zielen? Vielleicht gepaart mit ein wenig Furcht mich echt zu fordern? Ich weiß es nicht...

Dabei beginnt die Tour stressfrei und schön. Lockere Abfahrt um 7:00Uhr, kein Verkehr, Start um 8:40Uhr, ab dem Parkplatz auf einem hübschen Bergpfad ohne Forststraßenhatscher. Nix los, das Wetter ist top, die Luft ist spätsommerlich klar und sorgt für intensive Farben. Auch landschaftlich taugt's: Der Bergleinbach schneidet eine spekakuläre Klamm in die Felsen, die sich weiter oben zu einer tiefen Schlucht erweitert. Kurios auch ein Altschneefeld auf nur 1.400m, das vermutlich aus verdichtetem Lawinenschnee entstanden ist, der wohl regelmäßig über die drüberliegende Kante donnert.

Nach etwa 1:30h kreuzen wir eine Schafherde, die jetzt am Ende des Bergsommers von fünf Burschen und zwei Hunden lautstark ins Tal getrieben wird. Wir sind mittendrin, Schafe links und rechts kommen uns nahe und lecken zutraulich. Super nett, was will man eigentlich mehr auf einer Tour?

Nach 2h machen wir Pause an der Mustersteinhütte. Ich finde meine Energiegels nicht. Erst zu Hause stelle ich fest, dass ich die gedankenlos ins Schaufelfach gesteckt hab und zu doof bin, die unterwegs zu finden. Die Gels werden mir auf der Tour bitter fehlen, denn noch gut 700hm liegen vor uns.

Ca. 30min nach der Hütte öffnet sich das Leutschplatt vor uns. Eine grandiose Steinwüste, die von der nordöstlichen Dreitorspitze eindrucksvoll dominiert wird. Vor dem tiefblauen Himmel ein herrlicher Anblick. Ab hier beginne ich meine mangelnde Fitness und vor allem auch meine mangelnde Energiezufuhr zu spüren. Wir sind auf dem Normalweg geblieben, der fast bis zur Meilerhütte hinaufführt und der nach einer Querung unter dem Bayerländerturm wieder fast 100hm hinunter ins Kar führt. So ein Schwachsinn, dieser Weg ist nur für den Hüttenwirt ökonomisch!

Eine weitere gute halbe Stunde kämpfen wir uns in der Mittagssonne durch das lose Geröll des Kars zum Einstieg in den Herrmann-von-Barth-Steig. Schon hier denke ich das ein oder andere Mal ans Aufgeben und bin am Einstieg in den Klettersteig richtig erledigt. Das Gelände ist aber gutmütig genug und meine Routine ausreichend, um den Anstieg zu sicher ohne Set zu bewältigen. Es sind nur einige Verschnaufpäuschen fällig.

45min später ist es dann aber geschafft. Nach 4:30h erreichen wir den Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze. Erfreulicherweise leert sich der gut besuchte Gipfel schnell, nach wenigen Minuten ist neben uns nur noch eine weitere 2er-Partie oben. Die wirklich fantasische Aussicht und das süße Radler päppeln mich wieder auf. Ich bin aber so platt, dass ich keinen Gedanken an die Überschreitung zum Nordostgipfel verliere, obwohl ich mir diesen Plan im Stillen zurecht gelegt hatte. Heit ned!

Der Abstieg verläuft unspektakulär. Diesmal lassen wir die Hütte links liegen und queren weglos über das Platt, was uns sicherlich 45min und einen unnötigen Gegenanstieg erpart. Das ist absolut hilfreich, denn der Abstieg zieht sich gut dreieinhalb Stunden hin.

Eigentlich eine perfekte Tour. Aber nicht mal die wirklich gelungenen Fotos lösen in mir die frühere Begeisterung aus. Was ist los?